Thema:
Re:Mal etwas umgeschrieben flat
Autor: token
Datum:13.09.19 12:27
Antwort auf:Re:Mal etwas umgeschrieben von ChRoM

>>"Steigen Sie ein."
>>Anne nimmt hinter dem Fahrer Platz.
>
>Das kommt jetzt aus der Ecke jammern auf hohem Niveau, persönliche Präferenzen etc. Aber ich halte den zweiten Satz für überflüssig. Wenn in weiterer Folge klar wird, dass das Taxi fährt, ist auch klar, dass Anne im Auto Platz genommen hat. Den Vorgang des Einsteigens muss man nicht extra beschreiben. Außer, er hat eine besondere Relevanz für die weitere Geschichte, weil der Gast z. B. besonders hektisch ins Auto springt oder ähnliches.
>

Das war so eine reinrausreinraus Geschichte. Für mich hatte es Relevanz, wenn man als Kind auf der Rückbank hinter dem Beifahrersitz Platz genommen hat, dann weil man die Sichtlinie zum Vater hatte. Hinter dem Fahrer Platz zu nehmen heißt sich dieser zu entziehen. Kein Bock auf Kommunikation, kein Bock auf Kontakt.
Dann wollte ich mich von diesem Zwang lösen Annes Kommunikationsunlust unterzubringen, hab aber gemerkt dass es sich flüssiger las, wenn ich Annes Namen schon in diesem Absatz unterbringe und im nächsten mit "Sie" tituliere, und das der Zeitsprung imo besser überbrückt, ohne dass der Satz für mich wie Füllquatsch wirkte, weil er eh so kurz war.
Ich würde den stehen lassen, weniger wegen der angedachten Assoziation die offenbar eh nicht zündet, sondern mehr wegen diesen Details Brücke zum Zeitsprung und Flow des Textes wenn ich schon früh und beiläufig den Namen untergebracht bekomm.

>>"Alles okay bei ihnen?" fragt sie nach einer Weile, ohne den Blick von den vorbeiziehenden Straßenlaternen abzuwenden.  
>
>Das kommt jetzt etwas unvermittelt. Anne schaut den Fahrer nicht mal an, sondern starrt aus dem Fenster. Welchen Hint hat sie, dass mit dem Fahrer etwas nicht stimmt? Sie könnte vielleicht bemerken, dass der Fahrer sie durch den Rückspiegel beobachtet. Das braucht es IMO auch, damit die Pointe stimmig wird. Der Fahrer schaut sie an und dann wird er melancholisch. Sie bemerkt, dass er sie anstarrt und spricht ihn daraufhin an.
>

Ja, schwierig. Vom Ablauf hört sie ein Schluchzen das sich steigert, eigentlich will sie es ignorieren, folgt aber der Etikette.
Das zum Fenster schauen obwohl sie ihn anspricht war der Versuch zwischen den Zeilen unterzubringen dass sie "Alles okay?" fragt, aber eigentlich "Muss das jetzt sein?" denkt.
Mit der Beschreibung des Schluchzens war ich eh unzufrieden, Bomber schrob das ergäbe sich aus dem Dialog, also ähnliches Argument wie deines oben. Hab ich dann so versucht, quasi die Situationskomik seines schleichenden Kontrollverlustes streichen und so straffen, und auf die Feueralarm-Metapher vertrauen um der Komik ein griffigeres Profil zu geben.
Ich find das hier echt nicht so einfach, muss mal drüber nachdenken ;)
Vorschläge?

>>"Mein Gesicht?" fragt sie mit missmutigem Unterton.
>>"Diese Pausbäckchen."
>>"Mir reicht’s. Fahren Sie rechts ran, den Rest geh ich zu Fuß!"
>
>Ich würde den letzten Satz ersatzlos streichen. Die Pointe ist "Diese Pausbäckchen!" Das sitzt, das ist der Lacher, das ist der Höhepunkt der Geschichte. Damit sollte sie enden. IMO.


Der letzte Satz hat nur um Haaresbreite überlebt, wenn du das von Außen auch so siehst folge ich diesem "imo".

Ich bin mit dieser Version aber schon deutlich zufriedener als mit der Ursprungsfassung, da hilft Feedback echt.
Was mir noch ein Dorn im Auge ist, ist wie ich das Gestammel des Fahrers formuliere, liest sich für mich Scheiße, hab aber keine Idee.


< antworten >