Thema:
Re:Zeit: "Die Millionen, die gingen" flat
Autor: Transistor
Datum:08.09.19 20:15
Antwort auf:Re:Zeit: "Die Millionen, die gingen" von _bla_

>Nur ist eine solche Stelle für den überqualifizierten Kandidaten ja auch alles andere als toll. Er arbeitet unter seiner Qualifikation und wird zusätzlich gleich doppelt schlechter bezahlt: Einerseits weil die Stelle halt nach der eigentlich notwendigen Qualifikation bezahlt wird, andererseits weil es so viele Bewerber gibt, das der Arbeitgeber den Lohn drückt. Da ziehen dann viele lieber weg, als so eine Stelle zu nehmen.

Ja, das ist sicherlich so. Auf der anderen Seite behältst du deinen Freundeskreis und lässt auch nicht die Familie hunderte Kilometer zurück.
Da wird die Abwägung mal so (lieber mehr Gehalt) und mal so (Freunde, Familie, Heimat, ich helfe lieber hier mit etwas aufzubauen) ausfallen.
Und schon hast du die eigentlich überqualifizierten auf den Stellen sitzen.

>Gleichzeitig hast du viele Stellen, die immer an Leute mit niedriger bis mittlerer Qualifikation gehen werden. Sachen wie Kassier im Supermarkt, Stadtreinigung oder Busfahrer gibt es halt überall und sie werden vom Staat und der dort wohnende Bevölkerung finanziert, auch wenn die zu erheblichen Teilen von Renten und anderen Transferleistungen leben.

Richtig. Aber das zieht sich dann von "oben" nach "unten" durch. Da sind es dann eben nicht mehr die Leute ohne Schulabschluss in den ganz einfachen Jobs sondern Leute die mit Hauptschule abgegangen sind.

>Und natürlich trifft das nicht auf alle zu. Es geht effektiv doch nur um die Statistik. Natürlich gibt es auch die Hochqualifizierten, die bei fehlenden Jobs in der Region bleiben und selbst ein Unternehmen gründen, etc. Aber insgesamt ist die wirtschaftliche Situation auf dem Land halt immer noch schwierig.

Bei Land vs. Stadt sehe ich das genau so, aber nicht beim Spezialfall Ost - West. Da war die Lage schon ein wenig anders.

Transistor


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