Thema:
Re:Update II flat
Autor: sYntiq
Datum:06.09.19 11:44
Antwort auf:Re:Update II von Zweistein

Manchmal ist Kritik natürlich doof, weil sie sehr vom eigenen Geschmack, der eigenen Interpretation etc. abhängt.
(Konnotation etc). Aber auch hier mal eine kleine Gegenmeinung, ohne dich dabei aber angreifen zu wollen. oder so. :)

>Mauerblümchen sind immer unscheinbar, das klein also überflüssig.

Persönlich finde ich das "klein" hier nicht überflüssig. Irgendwie habe ich so ein detaillierteres Bild vor Augen als wenn dort einfach nur "...Mauerblümchen" gestanden hätte.  


>Das Licht der Morgensonne ist immer früh.

Schon. Aber auch hier habe ich ein anderes Bild im Kopf fax bei "Im Licht der Morgensonne".
"Im frühen Licht der Morgensonne" denke ich zB. ehe ran die ersten Momente des Sonnenaufgangs. Die ersten Sonnenstrahlen lugen hinter dem Horizont hervor etc. Lässt man das "früh" weg, könnte die Sonne auch schon knapp über dem Horizont stehen... "frühes Licht" definiert den Zeitraum also genauer.


>>Was heißt "tänzelnd"? Was macht die Dame? Fox-Trott-Schritte? Dreht sie sich? Oder bewegt sie sich mit einem Break-Dance-Move rüber?

Tänzelnd= mit leichten Schritten, beschwingt, glücklich, leichtfüssig. Hat nicht unbedingt etwas mit Tanzen zu tun.  :)

>Besser einfach beschreiben, statt ein nichtssagendes Adjektiv zu verwenden. Zum Beispiel so: "Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, breitete die Arme aus und tanzte mit kleinen Schritten rüber zum Bach."

Natürlich im Endeffekt Geschmacksache. Ich finde Doc Owers Formulierung fängt die Stimmung besser ein. Romantischer, Verliebtheit etc.
Deine Formulierung wirkt auf mich wie ein nüchterner Tatsachenbericht. Wie eine schlichte Zeugenaussage ohne dass dabei irgendwelche Eindrücke/Bilder/Stimmungen entstehen.


>Ein Bach ist immer klein und plätschert]

In Romanen und Filmen tut er das tatsächlich immer. In der Realität kann er auch einfach still und träge vor sich hinfliessen. :P Auch hier finde ich dass "ein kleiner, plätschernder Bach" eine ganz andere Stimmung entstehen lässt als "ein Bach"


>Ein weißer Strand ist immer wunderbar. Vielleicht mit einem Vergleich arbeiten? Mein Vorschlag: Der Sand des Strands war weiß wie die Schaumkronen der Wellen und blendete mich beinahe.

"Der weisse Strand war wunderbar" könnte auch einfach eine Empfindung des Erzählers sein. "Ich fand den Strand wunderbar". Deine Formulierung beschreibt "nur" den Strand an sich und nicht das Gefühl welches der Ich-Erzähler beim Betrachten hat.
Und auch hier wieder: Das Bild welches sich beim Leser bildet. Für mich ist einweisser, wunderbarer Strand ein Strand der nahezu unberührt ist. auf dem sich nur wenige Menschen befinden etc. Ein weisser Strand ist für mich persönlich nicht immer wunderbar. Ein weisser Strand der voll von Touristen, Liegen, kleinen Buden ist, ist für mich ganz, ganz weit weg von "wunderbar" :)

Was mich pers. aber hier stört:

Der weisse Strand ist wunderbar
Er blendete mich beinah(e)

Klingt so ein wenig danach als hätte plötzlich jemand versucht zu reimen ohne das wirklich zu können. :)
Vielleicht eher so etwas wie "Der weisse Strand ist wunderbar und hat mich fast schon geblendet" oder "Der weisse Strand ist wunderbar und blendete mich nahezu" oder so.

>Was ist "verwesende Haut"? Vorschlag: "Seine Haut war aschfahl und von Rissen durchzogen. Ich küsste ihn und ging ins Meer zum Schwimmen."

Auch hier klingt mir deine Version zu sehr nach schlichtem Tatsachen-/Zustandsbericht. "Verwesende Haut" ist da viel nebensächlicher also viel mehr so wie der Erzähler es hier auch wahrnimmt und so wie er agiert. "Ich seh zwar das was nicht in Ordnung ist, aber ist nicht schlimm, alles wird gut, lalala..." :) Das die Augen rausgerückt wurden wurde vom Erzähle tja ebenfalls nicht "voll" wahrgenommen. "Ach Naja, es geht ihm halt nicht gut"


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