Thema:
Re:Gut gemeint, schlecht gemacht flat
Autor: token
Datum:23.07.19 14:31
Antwort auf:Re:Gut gemeint, schlecht gemacht von Mampf

>>Ein Verzicht auf _eine_ Fleischsorte bei einer KiTa aus religiösen Gründen lässt auch mich heftig mit dem Kopf schütteln.
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>Ich halte es auf dauer für eine säkuläre Gesellschaft auch nicht für förderlich erst bei religiösen Diktaten darauf einzugehen. Aber sicherlich ist es auch nicht verkehrt sich bei dem Angebot einer Einrichtung sich an das jeweillige Klientel zu richten und somit ein plurales Angebot anzubieten.
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Das wurde nicht gemacht. Es wurde für einen Kundenanteil von unter einem Prozent der Speiseplan für 99% geändert.
Wenn wir konsequent so vorgehen würden alles zu streichen was für eine Kundenmasse nicht auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden kann, kann man im Grunde gar nix mehr anbieten, denn diesen gemeinsamen Nenner gibt es nicht. Selbst Wasser ist für viele ein Nogo. Es wird also versucht etwas zu verhindern was so nicht vermeidbar ist, jedenfalls nicht mit einem Einzelgericht.
Und in so einer Form 99% der Kinder zu regulieren wird genau das praktiziert wovor der besorgte Bürger solche Angst hat, und das auch noch genau dort, wo es besonders viele von ihnen gibt. Muss man nicht verstehen.

>>Es gibt durchaus Gründe für Fleischverzichte bzw. Reduktionen die nicht ideologisch, sondern vom gesunden Menschenverstand motiviert sind.
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>Das wird ja von den meisten Gegnern schon als Ideologisch angeprangert. Genauso wie die Forderung nach Umweltschutz als religiösartiger Dogmatismus angeprangert wird. Dass ist neuerdings der neue Joker, einfach jegliche , Vernunftsbezogene Forerung oder Apelle als religiösen Wahnsinn abzustempeln.
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Ja, Veganismus als Ideologie zu typisieren hab ich gar schon hier im Ast gefunden.
Das ist im Hinblick auf die Begriffsbedeutung so nicht haltbar, Veganismus KANN aus ideologischen Gründen praktiziert werden, muss aber nicht.
Aber die Willkürlichkeiten aus Religionen sind nun mal genau das, Willkürlichkeiten einer ideologischen Gruppierung. Im Sinne des Gemeinwohls kann man gerne schauen wie man hier unnötige Reibungspunkte minimiert oder unterschiedliche Interessen geschickt unter einen Hut bekommt, aber das erreicht man sicher nicht wenn man dabei die Interessen einer Gemeinschaft unter die Interessen von ideologischen Gruppierungen einsortiert.


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