Thema:
Re:Gedankenspiel: Regulierung Fleischverzehr flat
Autor: Telemesse
Datum:08.07.19 08:32
Antwort auf:Re:Gedankenspiel: Regulierung Fleischverzehr von Melanie

>>Man sieht also die Vergleichere bringt keinen weiter. Letztendlich geht es doch aber darum, daß Pflege- oder generell medizinische Berufe eine große gesellschaftliche und soziale Relevanz habe weswegen man diese eben nicht einfach nach Profitabilität oder nach Marktkriterien  bewerten kann. Hier ist also der Gesetzgeber gefordert die Gesellschaftliche Relevanz des Berufes auch monetär entsprechend zu dotieren. Hierüber dürfte ja auch allgemeiner Konsens herrschen. Klar ist natürlich auch, das dafür eben die Beiträge zur Pflegeversicherung empfindlich steigen werden müssen.
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>Dann hast Du aber das Problem, dass der Gesetzgeber entscheiden muss, welche Berufe besonders  gesellschaftlich relevant sind. Muellabfuhr ist recht relevant, zum Beispiel. Was machen wir mit denen? 100k? So simpel ist das alles nicht.
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>Und was Mängel an CEOs und Aufsichtsräten angeht, nun ja. Ich weiß ja nicht. Ich arbeite recht viel mit Individuen zusammen, die auf irgendwelchen Boards sitzen. Die haben schon ein bisschen die Lizenz zum Gelddrucken, bei aller Liebe. Und willige Kandidaten sind jetzt auch nicht unbedingt wie Dateiarchive.
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>Melanie


Das muss man, wie wohl alles, doch auch differenzieren. Ich hab selbst 10 Jahre in einem im M-Dax notierten Unternehmen gearbeitet. Da hatten die Vorstände und insbesondere der CEO wahrlich nicht wenig zu tun.
Kritisieren würde ich generell folgendes:
1. Die Aufsichtsratsvergütungen. Diese sind in Relation zum Zeitaufwand teils absurd hoch. Bei uns war das so, daß ein AR Posten mit etwa 50.000,-€ dotiert war. Das beinhaltete i.d.R. 4 Aufsichtsratssitzungen im Jahr incl. Vorbereitung. Weitergehende Termine wurden zusätzlich gesondert vergütet. Dabei war es dann schon zu beobachten, daß der Vorstand bei den Aufsichtsratsbezügen nicht knauserig war, da der Aufsichtsrat ja die Vorstandsgehälter durchwinken musste. Man hat sich da also gegenseitig sicherlich nicht kurz gehalten.
2. Die Koppelung der Vorstandsgehälter an kurzfristige Unternehmensziele. Das führt doch häufig dazu das kurzfristige Gewinnmaximierungen und/oder bewusstes pushen des Aktienkurs gerne eher mal auf der Agenda stehen als die langfristige und nachhaltige Unternehmensentwicklung.

Ich muss aber auch sagen, daß das Unternehmen in dem ich gearbeitet habe ein mittelständischen war mit einem Umsatzvolumen von etwa 300 Mio Euro. Also längst nicht vergleichbar mit den großen Dax Konzernen, da dürften insbesondere die Aufsichtsräte noch mal ganz andere Vergütungen bekommen.


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