Thema:
Re:Grüne wollen Vernichtung von Retouren verbieten flat
Autor: Koepi (deaktiviert)
Datum:10.06.19 17:40
Antwort auf:Grüne wollen Vernichtung von Retouren verbieten von Rocco

>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/gruene-amazon-101.html]
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>Finde ich ja im Grunde ein schönes Gedankenspiel, allein der Weg dahin erscheint mir nicht praxistauglich:
>


Disclaimer am Rande: Ich habe nix gegen die Grünen; sie sollten aber, wenn sie den politischen Diskurs mitbestimmen wollen (egal wie, sie unten im Posting) eben auch Lösungen anbieten.

Da ist sie wieder, die Verbots-Partei. Das Schlimme an der Sache ist: sie meinen das ernst.

Machen sich aber keine Gedanken darüber, wie, wann, wer, was, wie.

>Erstens: Dem Online-Handel wird verboten, neuwertige Produkte, die zurückkommen, zu vernichten."

Rechtlich unmöglich, da Eigentum geschützt wird. Müsste eine fundamentale Grundgesetzänderung geben.

Wie soll das passieren, wenn die Grünen maximal 20% der Wähler-Bevölkerung erreichen, wenn man die Nichtwähler einrechnet?

>Zweitens sollten zurückgeschickte Produkte, die nicht mehr in den Verkauf können, verschenkt werden - etwa über Sozialkaufhäuser.

Auch quatsch. Dann gibt es keine Abnehmer mehr für die "Erstwaren". Dann kann auch keiner was zurückschicken. Zudem: wer prüft die tatsächliche Bedürftigkeit? Soll ein jeder einen OLED-TV bekommen? Wenn ja, wie wird das moralisch gerechtfertigt?

>Drittens müssten die Rohstoffe zurück in den Wertstoffkreislauf.]
>


Klappt super, sieht man beim Pfand/Grüner Punkt-System. Da geht gar nichts zusammen. Auch eine grüne Erfindung.

>Punkt 2: Ich weiss nicht ob die Grünen sich darüber bewusst sind um welche Mengen es hier geht wenn man alle Onlinehändler zusammennimmt.

Nein, sind sie nicht.

>So große Sozialkaufhäuser gibt es nicht. Amazon macht zmdst schon Warehousedeals wo es Sinn hat - weiss nicht wieviel % der Retouren hier in den Schredder landen.  Gibt's da Infos?
>
>Punkt 3: Wer kümmert sich darum? Wie soll das logistisch funktionieren? Wer bezahlt das?
>


Eben. Ein typisch grüner Move, nennt sich "Overton Window" in Verbindung mit Framing. Da wird das Vernichten von Amazons Eigentum (was ja per se tatsächlich diskutabel wäre das zu ändern und warum eigentlich wird nur Amazon genannt) emotional so aufgeladen, dass man quasi wieder in der Panik-Rethorik ist und keine anderen Möglichkeiten mehr zulässt und die Timeline eng setzt.

Sinnvoller wäre es, Anreize für Amazon (und andere) zu schaffen, die Waren erneut anzubieten, mit reduziertem Steuersatz nämlich. Ganz ohne Panik, Framing, Overton Window.
>Eigentlich kann man das Problem "ganz einfach" lösen, d.h. Retouren verbieten.  Aber wer will das schon? :-)
>
>Greets
>Rocco


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