Thema:
Re:Boah war der WDR-Bericht beschissen flat
Autor: Phil Gates
Datum:06.06.19 10:01
Antwort auf:Re:Boah war der WDR-Bericht beschissen von Telemesse

>>>bullshithybrids
>>>*Facepalm*
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>>Naja, er drückt das zwar handfest aus, hat aber eigentlich doch nicht unrecht.
>>
>>Welche Nutzungsfälle gibt es und für welchen ist ein Plug-In-Hybrid die sinnvollste Lösung?
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>>- Keine Lademöglichkeit zu Hause oder auf der Arbeit:
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>>In den meisten Fällen werden diese Plug-Ins dann leer herumfahren bzw. nur mit der rekuperierten Energie. Dafür reicht ein wesentlich kleinerer Akku, also Mild- oder Vollhybrid, was erheblich Gewicht einspart.
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>>- Lademöglichkeit zu Hause oder auf der Arbeit vorhanden, kurzer Arbeitsweg, 1-2mal im Jahr Langstrecke (Urlaub):
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>>Hier kann man genauso direkt zum EV greifen und schleppt dann nicht eine an den meisten Tagen völlig unnötige ICE durch die Gegend. Auf der Urlaubsreise nimmt man dann eben einen Tag länger für die Anreise in Kauf.
>>
>Sorry aber das wird niemand machen. Urlaubsanfahrt und Heimfahrt dürften für die allermeisten ein notwendiges Übel sein was man so schnell wie möglich hinter sich bringen möchte und wo wohl kaum jemand Bock hat unnötig Zeit zu verplempern weil man ständig Akku nachladen muss.
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>>- Lademöglichkeit vorhanden, kurzer Arbeitsweg, regelmäßig längere Strecken durch Dienstfahrten/-reisen:
>>
>>Das wäre noch am ehesten der Fall für den Plug-In. Ich vermute aber stark, dass hier ein sparsamer Diesel mit aktueller Abgasreinigung unter dem Strich die deutlich bessere Ökobilanz hat.
>>
>>
>>Plug-In nützt imo in erster Linie den Herstellern, die durch die absurde Berechnungsmethode damit den Flottenverbrauch senken können und den Käufern und deren Arbeitgebern, die sich die fetten Dienstwagen damit noch mehr als ohnehin schon vom Steuerzahler subventionieren lassen können.
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>Sehe ich alles ähnlich. Der Hauptvorteil ist imo aber, unabhängig von der Gesamtökobillanz und der Wirtschaftlichkeit, daß man eben lokal emmissionsfrei fahren kann. Ich fahre z.b. wenn ich im Büro bin täglich nur etwa 30-40km. Die Strecke könnte ich also rein elektrisch fahren und wenn ich mir ein paar Solarpanels aufs Garagendach baue wahrscheinlich sogar zum Großteil mit selbsterzeugter Energie.



Wir denken alle viel zu kurzfristig und zu wenig technologieoffen. Ich denke, es wird ein Nebeneinander von verschiedenen Technologien für verschiedene Use Cases geben. Es ist ja auch nicht so, dass Autos mit ICE uniform wären. Es gibt kleine, sparsame Autos für die Stadt, es gibt riesige Pick-ups in den USA, die dort für z.B. einen Farmer sicherlich eine Daseinsberechtigung haben, denn der nutzt die Karre dann sowohl auf dem Feld, als auch um sonntags zur Kirche zu fahren. Gewicht des Hybriden spielt eigentlich nur im Stadtverkehr eine Rolle, wenn die Fuhre erst einmal in Gang ist, dann geht der Hauptanteil des Energieverbrauchs auf den Roll- und Luftwiderstand. Klar schleppe ich bei einem Plug-in auch den Verbrenner mit mir rum, wenn ich ihn nicht brauche. Aber wenn ich die Energie dafür durch z.B. Solarenergie selbst erzeuge oder mit einer intelligenten Pufferbatterie die Überschüsse abfange, die z.B. im Sommer tagsüber entstehen, dann ist das doch ne feine Sache und am Ende egal, wenn ich 10% mehr verbrauche. Dafür ist die Batterie deutlich kleiner. Und wenn ich dann in Urlaub fahre, ist es halt ein normaler Verbrenner. Das ist also ne Lösung für den berufstätigen Familienvater. Ein Voll-Elektroauto ist eher was für Leute, die auf der Arbeit laden können, wenn überhaupt Mittelstrecke fahren und für längere Strecken aufs Flugzeug zurückgreifen. Der Außendienstmitarbeiter fährt mit einem Brennstoffzellenauto oder einem Diesel mit synthetischem Sprit... ob und was sich davon durchsetzt, weiß ich nicht. Weiß derzeit wohl niemand. In den 60ern wurde massiv auf Atomkraft gesetzt. War ja ganz toll wie wir heute wissen. Lasst doch mal die Forscher machen. Diese Grabenkämpfe gehen mir gehörig auf die Eier.


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