Thema:
"Die autoritäre Revolte" flat
Autor: peppi
Datum:31.05.19 14:01
Antwort auf:Ich mag dieses Narrativ nicht... von Pezking

Ha, interessante Diskussion (Leerstellen der Linken/Mitte und/oder starke Rechte?), die genau so von Volker Weiß dargestellt wird. Habe das Buch auf Empfehlung von Atlan hier im Forum gelesen. Dort werden u. a. beide Perspektiven aufgenommen:

[http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/politische-grundfragen/254337/die-autoritaere-revolte]

Das Buch „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ ist eine sehr klare, kühle, sachliche Beschreibung der neurechten Vorstellungen, ihrer historischen Vorbilder und internationalen Verknüpfungen. Weiß belegt die gedanklichen Wahlverwandtschaften zu den Vordenkern und Köpfe der Nazizeit. Er weist geschichtsvergessene Denkfehler nach. Er zeigt, dass Traditionen hochgehalten werden, die es teils nie gegeben hat.

Volker Weiß durchkämmt die befreundeten und verfeindeten Netzwerke der Neuen Rechten und beschreibt eine trübe Melange: aus Journalisten und Publizisten von Junger Freiheit und compact, aus der Straßenfraktionen rund um Pegida, aus offenen Neonazis, aus Politikern von AfD und NPD, aus den Schleusenöffnern wie Thilo Sarrazin, aus Intellektuellen rund um den Verleger Götz Kubitschek, der ihnen allen eine Aura der Bildung verpassen will. Sie alle eint laut Weiß ein „heroisch-maskulines Weltbild, gepaart mit Frauenverachtung und Homophobie“. Ihr Feind sei jede Liberalität. Ihr Ziel: eine autoritäre Revolte gegen 1968.


[https://www.deutschlandfunkkultur.de/volker-weiss-die-autoritaere-revolte-warum-das-abendland.1270.de.html?dram:article_id=380986]

Interessant wird's bei den Gemeinsamkeiten Politischer Islam und Neue Rechte, wo es ihm an linker Kritik fehlt (wenn ich mich recht erinnere). Vor dem Hintergrund ist Houellebecqs Unterwerfung nochmal sehr viel interessanter.


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