Thema:
Re:Ihr lieben.. flat
Autor: Phil Gates
Datum:28.05.19 13:37
Antwort auf:Re:Ihr lieben.. von Sockenpapst

>>>Wenn man sich "Freude am Fahren" auf die Fahne schreibt, dann eher nicht. Gerade bei einem Hot Hatch war der Hinterradantrieb ein Alleinstellungsmerkmal.
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>>Die meisten Kunden werden den 1er gekauft haben, weil es ein BMW für unter 30.000€ ist. BMW hat vor Jahren mal gesagt, dass das meistverkaufte Modell der 116i ist und die Leute den Unterschied zwischen Hinterrad- und Frontantrieb nicht erkennen.
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>Ich wäre da nicht so sicher.*
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>Du musst die theoretischen Fahrdynamikvorteile einer Antriebsart gar nicht nutzen, es reicht der Glaube daran, dass sie wohl da sind. Ist ähnlich wie mit hohen Leistungen bei Allerweltsmodellen, die die meisten selten bis gar nicht ausreizen. "BMW ist sportlich, auch als 114i." - ist natürlich Blödsinn, aber wenn der Kunde es glaubt...


Exakt. Und selbst wenn ich nur einen Sonntagmittag im Winter bei Schnee Spaß auf dem Supermarkparkplatz habe... das ist es wert. Und dank ESP etc. ist es im Normalverkehr auch kein Nachteil, Hinterradantrieb zu haben. Hinzu kommen Wendekreis und geringerer Reifenverschleiß.

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>Der 1er wurde immer primär mit seinem Antriebskonzept beworben, dies war auch der Grund, warum viele ihm sein lächerliches Raumangebot und merkwürdige Designentscheidungen (erst Hängebauchschwein, später Schildkrötenblick) verziehen haben.


Eben. Freude am Fahren. Mit einem Frontkratzer. Genau mein Humor.

>Er war nicht schneller, sportlicher und gar edler als die versammelte Konkurrenz. Er war einzigartig. Nun hat er das identische Konzept nicht nur zur A-Klasse und A3, sondern zu allen anderen - ca. 15 - angebotenen Kompaktwagen mit ICE. Muss halt "nur" besser sein, teurer isser im Regelfall ja schon mal. Und das alles zu einem Zeitpunkt, wo spätestens zur ersten Modellpflege ein erkleckliches Elektro-Alternativangebot mit RWD und - schon bei einfachen Modellen - tollen Fahrleistungen tatsächlich im Handel sein wird.

Abwarten. Ich glaube nicht, dass es so schnell geht mit der Elektrorevolution, der Lebenszyklus der Kiste ist 6-7 Jahre. Klar gibt es dann einige Kompaktwagen mit E-Motor, aber wenn es nicht eine massive staatliche Förderung gibt, dann werden bis dahin noch eine ganze Menge Verbrenner vom Band rollen.

>Ganz, ganz unglücklicher Zeitpunkt für so eine offensichtliche Rendite-Entscheidung.
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>Beim neuen 3er betont BMW - neben Multimedia, zugegeben - extrem offensiv die wiederentdeckte Sportlichkeit des neuen Modells und opfert dafür bewusst Fahrkomfort, und beim neuen Kompakten ist dann plötzlich der Fond das Entscheidende?


Das finde ich auch grotesk. Ich hatte ja früher einen Audi A3 der ersten Generation, hinten sitzen war eine Zumutung. Selbst wenn meine Freundin gefahren ist. Wenn ich mit meinen 1,95 vorne saß, dann war da hinten allenfalls Platz für eine Tasche. Beim Golf ist es auch nicht viel anders. So ein Kompaktwagen wird doch allenfalls für Kurzstrecken wirklich mit 5 Personen besetzt sein. Wer Platz braucht, nimmt mindestens eine Klasse mehr.

>Zumal es sich hier nicht um ein mehr oder weniger neues Fahrzeugkonzept (Porsche und BMW als SUV-Hersteller) handelt, bei dem die Karten neu gemischt werden, sondern um ein etabliertes, langweiliges und sehr europäisches Segment.
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Fragt sich auch, ob man wirklich Geld dadurch spart. Bislang konnte man Synergien mit der Architektur des 3er nutzen. Jetzt hat man neben dem Mini einen weiteren Frontantriebsbaukasten. Ob sich das lohnt?

>
>*Und ich verkneife mir bewusst einen Seitenhieb zum wirtschaftlichen "Erfolg" des Active Tourer. Bis jetzt!!1


Das ist derzeit allerdings neben dem 5er der einzige BMW, der für mich halbwegs in Frage käme, platztechnisch ;-)


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