Thema:
Re:Let's face it: Das sind moderate Änderungen. flat
Autor: DS_Nadine
Datum:19.03.19 20:49
Antwort auf:Re:Let's face it: Das sind moderate Änderungen. von Droog

>>>>Es bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone wenn er nur noch einmal die Woche Fleisch isst (auch wenns nur Geflügel ist, das ist besser fürs Klima), maximal 2 Kinder hat, Läuft/Fahrrad fährt/Öffis nutzt statt Auto zu fahren und auf jährliche Flugreisen verzichtet.
>>>>
>>>>Das sind alles vollkommen moderate Einschränkungen die dem was kommt wenn wir das Ruder nicht noch rumreißen um längen vorzuziehen sind.
>>>
>>>
>>>Ich würde das alles grundsätzlich unterschreiben, aber es wird immer vergessen, wie komplex und labli Gesellschaften bzw Individuen sind.
>>>Es gibt genügend Menschen, auch in den Wohlstands-Gesellschaften, die soviele Probleme und Sorgen mit sich schlepppen, die man unabhängig vom großen Ganzen bewerten muss. Dieser ökologische Fußabdruck erfordert Willenskraft, eisenharte Disziplin, verbunden mit einem Lebensziel, für das es sich lohnt. Für die ganzen Abgehängten und schwer depresssiven Menschen ist das ein enormer Kraftaufwand, dann selbst auf die kleinen und letzten "Freuden" im Alltag zu verzichten. Diesen Leuten verlieren nix, wenn Morgen die Apocalypse ansteht. Das heißt aber nicht, dass sie kein Umweltbewusstsein haben.
>>
>>Äh,... auch wenn es genug solcher Leute gibt: Ein Hartz 4 Empfänger hat von Haus aus einen kleinen CO2 Fußabdruck, weil er sich nix leisten kann.
>
>Naja, man muss ja nicht gleich ganz unten in der Nahrungsskette suchen.


Muss man auch nicht.

>Geringverdieneder und relative Ungebildete konsumieren zum Beisspiel relativ viel Billigfleisch und andere Produkte aus ökologisch belastender Erzeugung.

Und dennoch haben die einen im durchschnitt hervorragenden CO2 Fußabdruck im Bezug auf Reisen, Pendeln etc.

"Arme Menschen sind die wahren Klimaschützer

Sie verfügen schlicht über zu wenig Geld, um sich schwere Autos, große Wohnungen und häufige Flugreisen leisten zu können: Ärmere Menschen sind daher die eigentlichen  Klimaschützer – selbst wenn sie grundsätzlich ein eher geringes Umweltbewusstsein haben. Dies bestätigt eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA). Als die wahren Klimasünder hat sie ausgerechnet jene Verbraucher ausgemacht, die glauben, sich umweltfreundlich zu verhalten – und dies auch in einigen Punkten tun. Sie kaufen Bio-Lebensmittel und trennen ihren Müll. Doch Wohnen, Mobilität und Reisen wirken sich viel stärker auf ihre Ökobilanz aus."

[https://schrotundkorn.de/news/lesen/kurz-notiert-102016.html]

"Das UBA hat in der vergangenen Woche eine Studie veröffentlicht, die zu ebendiesen Ergebnissen gelangt ist: Mobilität und Wohnen sind entscheidend für die Klimabilanz der Deutschen.
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Die Ironie daran: Das Umweltbewusstsein spielt nur eine geringe bis gar keine Rolle. Entscheidend für den CO2-Verbrauch ist das Einkommen: Steigt es, steigen auch die Ansprüche – und klimaschädliche Taten. Oder, wie es die Studie sagt: „Menschen aus einfacheren Milieus, die sich selbst am wenigsten sparsam beim Ressourcenschutz einschätzen und die ein eher geringeres Umweltbewusstsein haben, belasten die Umwelt am wenigsten.“ Das grüne Gewissen hilft lediglich als Bremse: „Mehr Einkommen fließt allzu oft in schwerere Autos, größere Wohnungen und häufigere Flugreisen“, sagt Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA."

[http://www.taz.de/!5325200/]

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>>Dem Gegenüber stehen aber genügend Leute die die rationalisierung des Drittwagens oder den Immobilienwertverlust bei Eröffnung eines Asylantenheims 100km weiter als wichtigstes Joch mit sich rumtragen. Wer keine Probleme hat macht sich welche und die eigenen Probleme sind immer am wichtigsten... auch wenn sie es ganz offensichtlich nicht sind.
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>Natürlich.  Bist du mit dir und deiner Welt selbst im reinen, fällt dir Verzicht/Umdenken und Altruismus eben einfacher.


Ja,... dennoch sind die meisten nicht zu Einschränkungen ihres Komforts bereit.

Und der erfolgreiche Umwelt-Ambitionierte Maniac mit Eigenheim und Familienreise hat halt trotz Solaranlage auf dem Dach einen schlechteren CO2 Fußabdruck als eine Familie mit niedrigem Einkommen.

>Deswegen bricht das auch alles zusammen, wenn entsprechende staatliche Maßnahmen nicht getroffen werden bzw ein generelles Umdenken in den Gesellschaften stattfindet.
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>Und noch etwas: Es gibt auch genügend verhältnissmäßig non-monetäre Faktoren, die zu Unzufriedenheit und einer bescheidenen bis beschissenen (gefühlten) Lebensqualität führen.


Ja und Ja. - Da gibt es aber noch natürliche wie unnatürliche.
Die letzteren sind Sachen die bedenklich und unnötig sind, wie unzufriedenheit wegen eingeschränkter Konsummöglichkeit oder Angst vor einem (künstlich) projezierten Szenario.

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>>>Hier muss ich mittlerweile ChRoM zustimmen, dass die Politik wie beim Umgang mit Drogen oder waffen Rahmenbedingungen und entsprechende Gesetze schaffen muss.
>>
>>Das wird (noch sehr, sehr... zu lange) nicht passieren...
>>Mehr Ausführung spare ich mir Aufgrund von Politikverbot.


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