Thema:
Re:Dem würde ich in Teilen widersprechen flat
Autor: Pezking
Datum:19.02.19 19:54
Antwort auf:Re:Dem würde ich in Teilen widersprechen von Phil Gates

>2. Es ist natürlich etwas völlig anderes, wenn faule Ärsche wie Pezking, Du und ich sich durchmogeln und die Noten die tatsächlichen Fähigkeiten nicht ansatzweise widerspiegeln. Meine Schwester hatte schlechtere Noten als ich und die saß jeden Tag stundenlang am Schreibtisch, während ich gezockt habe oder mit Kumpels die Gegend unsicher gemacht habe. Da muss man schauen, wie man dem Kind helfen kann. Und natürlich muss man als Schüler schauen, dass man immer den maximalen Ertrag aus minimalem Aufwand zieht und die Versetzung nicht in Gefahr gerät. Als ich einmal in Mathe ne 5 hatte, weil ich im Unterricht nicht aufgepasst hatte und irgendeine Formel nicht beherrschte, habe ich mich auf den Hosenboden gesetzt, das nachgelernt und bei der nächsten Einheit etwas besser aufgepasst und hatte ne 1. Auf dem Zeugnis gab das ne 3 und ich konnte mich wieder wichtigeren Themen widmen ;)

Genau das.

Wie gesagt: Ich wollte für die Schule so wenig Freizeit wie nur irgendwie möglich opfern, aber gleichzeitig auch auf keinen Fall irgendwie in Schwierigkeiten geraten. Ich hatte stets im Blick, dass meine Versetzung nicht gefährdet ist.

Mein Abi war übrigens nur so relativ mies, weil ich einen komplett falschen Leistungskurs gewählt habe. Ab der 11. Klasse wurde uns in der Oberstufe Wirtschaftswissenschaften als Wahlpflichtfach angeboten. Das habe ich mit einem Kumpel zusammen aus Neugier mal gemacht, und wir fanden das beide super. War wie ökonomische Sozialkunde.

Ab der Stufe 12 wurde das dann nur noch als Leistungskurs angeboten. Wir hatten dort beide gute Noten und wollten das nicht aufgeben, also rein ins Abenteuer. Dann hatten wir plötzlich einen kompletten Vollidioten als Lehrer, bei dem jeder schon nach einem Monat für die kommenden zwei Jahre auf eine Note geeicht war. Und bei dem konnten wir uns auf den Kopf stellen: Wir kamen über die 3 nicht mehr hinaus. Bei einem Leistungskurs natürlich extrem folgenschwer.

Ey, wenn ich an den Penner noch denke...im 1. Halbjahr der 13. Klasse sollten wir zu einem Thema unserer Wahl eine sehr, sehr aufwändige wissenschaftliche Arbeit schreiben und diese präsentieren. Ein Riesenaufwand. Mein Kumpel und ich zeichneten die Geschichte von Nintendo nach. Hauptquelle war "Game Over" von David Sheff, aber auch diverse Jahrgänge von Videospielmagazinen. Wir haben uns da echt Mühe gegeben und sind derb in die Tiefe gegangen. Selbst heute überkommt mich da noch Stolz im Nachhinein.

Der Lehrer wies permanent auf die Deadline hin: Abgabe vor den Weihnachtsferien, sonst 0 Punkte. Wir arbeiten bis tief in die Nacht und liefern pünktlich. Sein affiger, langhaariger Lieblingsschüler kommt am Tag der Abgabe, sagt unbeeindruckt, dass er es nicht geschafft hat, labert was von wegen Qualität ist ihm wichtiger als Pünklichkeit...irgendeine Kotzbrockenscheiße halt.

Das Ergebnis: Wir bekommen 7 Punkte. Der Lieblingsaffe liefert seine Arbeit Mitte Januar ab und kriegt 12 Punkte.

Freunde...nee. Ab da war's mir dann auch echt zu blöd.

Wenigstens war man bei dem Eumel auch nach unten hin abgesichert. Auch für Nichtstun waren wir auf 7 Punkte geeicht.

Die Leistungskurs-Abschlussparty bei ihm privat Zuhause haben wir uns geschenkt. Haben lieber zusammen Champions League geguckt.


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