Thema:
Re:Selbstfahrende Autos - Stand der Dinge flat
Autor: Stitch
Datum:19.02.19 10:24
Antwort auf:Re:Selbstfahrende Autos - Stand der Dinge von X1 Two

>Willst du mir jetzt ernsthaft erzählen, dass die heutigen autonomen Autos ihren aktuellen Standort anhand der Umgebung erkennen können und dann selbständig zu ihrem Ziel navigieren können, ohne dafür auf GPS zurückzugreifen. Einfach nur mit einer Landkarte? Wie soll das gehen? Weißt du, wieviel Rechenzeit alleine die Bilderkennung in Anspruch nehmen würde, nur die aktuelle Umgebung mit allen Gebäuden in einer Stadt zu vergleichen, um die genaue Position zu extrapolieren?
>
>Zumal in dem Fall dann die Abhängigkeit die von Google Maps-Street View ist. Das ist aber nicht autonomes Fahren. Oder du bist abhängig von einer Internetverbindung. Das ist auch nicht autonomes Fahren. Natürlich nutzt jedes derzeit erforschte autonome Fahrzeug GPS. Das geht gar nicht anders. Du kannst Level 5 (und auch Level 4, solange du die Domain nicht entsprechend reduzierst) anders nicht erreichen - und schon gar nicht in Elektroautos. Ohne Internet oder Satellitennavigation kommt kein autonomes Auto von A nach B, solange es nicht das komplette Street View als lokale Datenbank hat (und dann auch nur innerhalb der Street View-Abdeckung, was je nach Bereich nicht viel ist).


Was spielt das denn überhaupt für eine Rolle? Die meisten Menschen finden ihr Ziel ohne GPS doch auch nicht, fahren die jetzt nicht autonom? Es geht hier doch um was ganz anderes, nämlich darum dass das alte System aus den später 80ern grundlegend anders oder gar fortschrittlicher designed war als aktuelle Systeme. Meinst du wirklich das angeblich alte System aus dem Artikel konnte das, was du hier forderst? Das beschriebene Computersystem im Wert von 200k DM hatte garantiert nur einen Bruchteil der Rechenleistung eines aktuellen iPhones, einfach mal schauen wie schwachbrüchtig die Specs selbst von Mainframes aus der Zeit heute wirken, und solche Kisten (Schränke) hätten schon allein wegen der Stromversorgung nicht in einen Sprinter gepasst.

>>Aus dem Artikel:
>>„Die heutigen autonomen Autos werden vom Satelliten-Navigationssystem GPS gleichsam an einer virtuellen Leine über die Straßen gezogen“, erklärt Dickmanns. Sie können deshalb nur in einer Umgebung fahren, die in den Datenbanken kartiert und mit GPS-Positionspunkten versehen ist.
>>
>>Das ist einfach Quatsch.
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>Ist vielleicht blöd geschrieben, aber inhaltlich korrekt. Es ist halt alles mit GPS-Positionen kartiert. Das ist ja der Sinn des Systems.


Nein, es ist inhaltlich Quatsch. Auf der Straße bleiben die aktuellen Systeme weil sie mit ihrer Sensorik die Fahrbahn und ihre Umgebung erkennen und nicht weil sie via GPS sehen, dass da jetzt eine Kurve kommt wie das von mir herausgenommene Zitat behauptet. Darum geht es!
Dass der Tesla Autopilot in den USA seit einiger Zeit schon automatisch den Highway wechselt um das im Navi eingegebene Ziel zu erreichen läuft natürlich mit Hilfe von GPS, wie schon gesagt bei menschlichen Fahrern ja idR genauso. Warum sollte man sich das Leben auch unnötig schwer machen und nicht alles nutzen was man hat? Wie er sich automatisch in die korrekte Spur einordnet ohne in jemanden anderen oder in die Planke zu dotzen, läuft aber eben nicht über GPS. Das ist sehr vergleichbar mit dem wie der Mensch fährt.

>>>Es reicht bei autonomen Autos aber heutzutage nicht mal dazu, eine Ampel hundertprozentig korrekt zu erkennen, weshalb diese auf deutschen Teststrecken umgerüstet werden müssen, damit zusätzlich zum optischen Signal noch ein Funksignal ausgestrahlt wird.
>>
>>Waymo schafft es auch ohne, wir alle haben ja nicht sinnlos Jahrelang Ampel Bildchen Captchas geklickt.
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>[https://www.reddit.com/r/SelfDrivingCars/comments/7yk564/waymo_ignores_the_red_light/]
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>[https://www.reddit.com/r/SelfDrivingCars/comments/7z9ncy/update_waymo_responded_to_red_light_video/]
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>Das Auto ist nicht bei Rot abgebogen, das war der Beifahrer. Das Problem ist, dass das Auto trotz der Möglichkeit, abzubiegen (kein Gegenverkehr, Ampel gelb blinkend), einfach nichts gemacht hat.


Das war vor einem Jahr, so rasend schnell wie die Entwicklung aktuell voran geht eine Ewigkeit her. Und selbst wenn du mir jetzt ein aktuelles Beispiel ergoogelst, das wird dann gefixt und danach macht die komplette Flotte den Fehler nicht mehr. Bei Mensch hingegen muss jeder einzelne erstmal bei Null anfangen. Ich hab erst letzte Woche hier an der Leipziger Straße wieder einen netten Unfall live gesehen. Business Kasper rammt mit seinem dicken SUV mit fast 50km/h die auf seiner Spur vor der Ampel wartenden anderen Autos zu klump, war wahrscheinlich am telefonieren. Wärst du nicht so technikfeindlich und würdest die gleichen ultra kritischen Maßstäbe hier ansetzen bliebe nur eine Lösung, Autos verbieten! Weil genau sowas passiert jeden Tag, jede Stunde tausende male auf der Welt und ist ohne technische Hilfe nicht zu fixen, der Mensch ist einfach zu dumm zum Auto fahren.


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