Thema:
Ein Bruder meiner Oma ist auf der Flucht vor den Nazis flat
Autor: king_erni
Datum:13.02.19 13:50
Antwort auf:Mit Vater über den Krieg geredet von Doc Ower

Richtung Russland mit seiner Familie (seine Frau war Jüdin, er selbst hatte zuvor 1929 konvertiert, was damals ein absolutes Novum darstellte) in Polen von einem SS-Spähtrupp erst vergewaltigt und dann verbrannt worden. Die Eltern seiner Frau sind damals nach England geflohen und hatte mehr Glück. Ihre Brüder, die bei den Großeltern geblieben waren um diese zu pflegen, wurde in Ausschwitz getötet, ihre Großeltern auf offener Straße erschossen. Ich habe mich vor Jahren mit der Geschichte dieser Familie beschäftigt, u.a. auch, weil ich vor zehn Jahren Kontakt mit der damals 92-jährigen Mutter der Großtante hatte, sie mir ihre Kinder und dessen Kinder vorstellen wollte, und mich bat, mir ihre Geschichte anzuhören. Glück für mich, dass ich damals ne Woche später in England war, da sie sechs Tage nach meinem Gespräch mit ihr friedlich einschlief. Erst Jahre später haben wir es dann zu einer Familien-Zusammenführung geschafft, wobei das alles andere als leicht für alle Beteiligten war (mein Opa war bei der Wehrmacht, seine Frau hat das Mutterkreuz bekommen und war da sehr stolz drauf...) Ich war seitdem auch zwei Mal bei den Kindern eben dieser Großtante in Jerusalem und hab mich sehr intensiv mit Judentum, Verfolgung, Entnazifiierung und dergleichen beschäftigt. Wenn ich sehe, wie offen und assig die AFD heute ihren Rassenhass und ihre Ideologie der Ungleichheit verbreiten können, dann wird mir echt zusehens immer mehr Angst und Bange.

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