Thema:
Re:+1 flat
Autor: Pezking
Datum:16.01.19 10:57
Antwort auf:Re:+1 von magus

>Ok, das kann ich verstehen und sogar sehr gut. Du hast eigentlich vollkommen Recht damit, dass er keine wirklich neuen Erkenntnisse liefert, sondern nur alt bekanntest Wiederholt. Ich glaube aber, jetzt nachdem du das so schreibst (besonders dein Argument das man ihn in keine Schublade stecken kann) dass das auch einer der Hauptgründe für seine Popularität ist. Er zeigt das alte Werte noch nicht tot sind und man sich nicht dafür schämen braucht, wenn man konservativ fühlt und trotzdem liberal denkt. (oder anders rum)
>
>Er ist mich IMHO der Prototyp der "neuen" Mitte (wenn man das so überhaupt sagen kann über ihn) und zeigt das man auch heute im 21 Jahrhundert und im Jahr 3 nach Trump immer noch Menschen gibt, die sich nicht einfach in die Schublade Links bzw. Rechts stecken lassen.


Peterson ist klar konservativ. Aber auch das Konservative ist ein breites, heterogenes Spektrum. Deshalb passt er in keine Schublade, und insbesondere nicht in die mit dem Etikett "Alt-Right", aber er befindet sich dennoch klar rechts der Mitte. Und er denkt und argumentiert IMO zu ideologisch, um einen Anspruch auf einen Platz in der Mitte zu haben.

Als gesunde "neue Mitte" wünsche ich mir eine Position, die mit Ideologie möglichst wenig am Hut hat, jedoch umso mehr mit gesundem Menschenverstand, Wissenschaft und Moral. Vertreter einer faktenbasierten und empathischen Politik. Diese Kombination muss sein - andernfalls könnte auch asozialer pseudowissenschaftlicher Bullshit wie Eugenik salonfähig werden.

Eine nüchterne, sachliche, unaufgeregte Politik, die auf einer wissenschaftlichen Basis agiert und sich dabei dem moralischen Imperativ verpflichtet fühlt. Leute, die erkennen, dass Wohlstand, Freiheit, Umweltschutz und sozialer Frieden gleichermaßen wichtig sind. Und die Politik nicht als sportlichen Wettbewerb begreifen - und insbesondere an letzterem scheitert Peterson IMO.


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