Thema:
Re:Die Berliner Wohnungsmarktstrategen flat
Autor: Telemesse
Datum:13.01.19 12:44
Antwort auf:Re:Die Berliner Wohnungsmarktstrategen von Lord Chaos

>>>Nun, dass der Staat unter welcher Partei auch immer unglaublich schlecht und uneffektiv wirtschaftet ist keine neue Erkenntnis, was mich bei dieser Diskussion allerdings verwundert ist, dass anscheinend niemanden auffällt oder stört dass private Immobilienunternehmen hier 65.000 Wohnungen vom Land Berlin erworben haben und sich diese trotz akuter Wohnungsnot seitdem im Leerstand befinden, weil die Unternehmen von Anfang an nur auf Wertsteigerung spekuliert haben ohne jemals wirklich die Absicht zu haben hier zu vermieten.
>>>
>>Höre ich zum ersten mal das die Wohnungen leer stehen sollen. Hast du da eine Quelle dazu?
>
>[https://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnungsnot-leerstand-in-berlin-alles-spekulation/22590984.html]
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>Zwar keine 65000, aber immer noch ordentlich viele. Und dass Wohnungen aus Spekulationsgründen leerstehen, das ist jetzt nix Neues, das findest du auch leider in München oft genug.


Ich kann da für Berlin leider nirgends wirklich verlässliche, aussagekräftige Zahlen finden.
Generell geht man eigentlich davon aus, das eine Leerstandsquote von unter 2% faktisch nahezu unmöglich ist. Man muss dazu beachten, das es sich dabei ja nicht um immer die gleichen Wohnungen handelt die dauherhaft leer stehen sondern eben um viele Wohnungen von dennen immer wieder welche aufgrund von Mieterwechsel, Eigentümerwechsel, Renovierung, Todesfällen o.ä. temporär leer stehen. Eine Quote von 3-5% ist dabei durchaus noch im völlig normalen Bereich. Ein bewusster, genereller spekulativer Leerstand erscheint bei solchen Zahlen nicht sonderlich plausibel. Einzelfälle kann es natürlich dennoch immer geben, die auf den Gesamtmarkt allerdings keinen nennenswerten Einfluss haben dürften.
Hierbei ist noch zu beachten das dies für sog. marktaktive Wohnungen gilt. D.h. Wohnungen die bewohnbar sind. Das andere sind dann Wohnungen in unbewohnbaren, sanierungsbedürftigen Häusern. Diese können die Leerstandsquote natürlich deutlich erhöhen wobei die Hintergründe des Brachliegens natürlich auch andere als Spekulative sein können. Z.b. mangelnde Liquidität der Eigentümer, Kapazitätsengpässe bei Handwerkern und Baufirmen etc.
Ein probates Mittel solche Leerständen entgegenzuwirken wäre z.b. eine angedachte Änderung der Grundsteuer, die brachliegende Flächen in angespannten Gebieten deutlich höher belasten würde als genutzte und bewohnte Flächen.


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