Thema:
Re:Zu welchem Zweck? flat
Autor: Lord Chaos
Datum:31.12.18 08:55
Antwort auf:Re:Zu welchem Zweck? von alex3d

>>>Wie "zu welchem Zweck?"? Hast du den Artikel gelesen? Zum Zweck des Anreizschaffens für Arbeit, zum Zweck des Mittelfreimachens für Investitionen, zum Zweck des langfristigen Sicherns des Sozialsystems und so weiter und so fort.
>>
>>Einen Anreiz für Arbeit zu schaffen sollte darin liegen, dass man von seiner Arbeit auch einigermaßen gut leben kann und nicht darin, dass man ansonsten im Armenhaus landet und ohne private Einrichtungen wie die Tafel quasi am Hungertuch nagt, weil die Sozialleistungen des Staates zusammengestrichen wurden.
>>
>>Aber als CEO von diversen wichtigen Firmen in Asien hat man dafür vielleicht auch etwas den Blick verloren.
>
>Hehe, wenn man keine Argumente mehr hat... ;)


Ach, von seiner Arbeit leben zu können ist also kein Argument mehr? Man lernt nie aus.

>>>Siehe unten zum "Bullshit". Hauptsache England ins Spiel bringen, um die Idee (die nicht die EINE Idee ist), zu diffamieren.
>>
>>England ist leider ein sehr schönes Beispiel dafür, wenn man anfängt, an Sozialleistungen und mehr noch  zu sparen, bzw. es dem Markt überlässt, für soziale Gerechtigkeit zu sorgen.
>>
>>Hast du denn ein Beispiel dafür, wo die Streichung von Sozialleistungen dafür gesorgt hat, dass mehr Menschen in Arbeit gelandet sind und davon auch gut leben konnten?
>
>Definierst du, was "gut" ist? Ansonsten ist der Kern des Problems ein anderer und im Artikel zu finden gewesen:


Das definieren im allgemeinen Dinge wie Menschenwürde und so.

>Der deutsche Sozialstaat hält sich aber nicht an dieses Gebot. Mit dem Arbeitslohn über Hartz IV, also über die das soziale Existenzminimum gewährleistende Grundsicherung zu kommen ist für einen Beschäftigten mit zwei Kindern nicht leicht. Man braucht einen Bruttolohn von 2540 Euro, um für eine vierköpfige Familie das Niveau der Grundsicherung zu erreichen, also einen Stundenlohn von 15,40 Euro. Der Mindestlohn beträgt aktuell 8,84 Euro.
>Die deutsche Sozialpolitik missachtet somit das Lohnabstandsgebot. Es lohnt sich für Langzeitarbeitslose mit Familien also oft nicht, eine reguläre Arbeit zu suchen. Im Gegenteil: Haushalte, die vom Sozialstaat leben, verschlechtern ihr Nettoeinkommen unter Umständen sogar, wenn sie Arbeitseinkommen haben.


Dir ist schon bekannt, dass in diesem Fall eine Familie auch aufstocken könnte, um auf das Grundsicherungsniveau zu kommen, oder?
Und wenn wir mal davon ausgehen, dass die Sozialleistungen sich am untersten Level orientieren, wofür es genug Belege gibt, scheint das Problem eher darin zu liegen, dass in manchen Jobs trotz Mindestlohn nicht genug bezahlt wird, um davon vernünftig leben zu können.
Das löst du sicher nicht, indem du Sozialleistungen, die sowieso schon knapp bemessen sind, zusammen streichst oder mit solchen Artikeln den Sozialneid nach unten schürst.


>Aber als "Gegen die da oben"-Schreier hat man für die arbeitende Mittelschicht vielleicht etwas den Blick verloren :)

Nö, man hat auch ab und an als Mittelschichtler nicht den Blick dafür verloren, dass soziale Gerechtigkeit einer der Eckpfeiler einer funktionierenden Demokratie ist.


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