Thema:
Re:ACHTUNG! flat
Autor: Dr. Robotnik
Datum:30.12.18 23:32
Antwort auf:Re:ACHTUNG! von Matze

>nicht denen überlegen, die ihn zerpflücken, ohne Lust zu haben, ins Detail zu gehen.

Das Ding ist, dass hier im Forum eine Gruppe an besonders lauten Schreihälsen das Rundum-sorglos-Paket aus: Sozialleistungen erhöhen, Sanktionen abschaffen, Renten erhöhen, Gesundheitsversorgung verbessern, in Bildung und Infrastruktur investieren, weniger Arbeitszeit und vielem mehr fordert.
Und das sind nun keine Meinungen wo der eine sagt "mach mal mehr Rente" und der andere "lieber 30Stunden Woche für alle", sondern immer die Gleichen fordern das volle Paket, erkennen da aber zugleich kein mathematisches Problem. Und wenn man dagegen argumentiert oder sogar zu behaupten wagt, dass es allen so schlecht gar nicht geht, dann wird einem sofort sämtliches Einfühlungsvermögen abgesprochen.
Und die Ansicht es wäre finanzierbar hat auch nichts mit "keine Lust ins Detail zu gehen" zu tun, sondern mit "lieber mal nicht über die Details nachdenken (wollen oder können)".
Da ist man dann natürlich geneigt so einen Artikel hier einfach mal rein zu werfen.

Edit:
Und wer sagt "Ich hab jetzt keinen Bock das im Detail zu zerpflücken, aber der Artikel ist trotzdem Müll", da muss ich glaub ich nicht erklären, weshalb das dumm ist.

>Dass praktisch jeder Artikel der Autorin im INSM-Blog verlinkt und abgefeiert wird, lässt ja auch schon vermuten, wessen Agenda damit verfolgt wird.

INSM Lobbying finden glaube ich alle scheiße.
Bloß: Nur weil "die" das gut finden bedeutet das aber nicht, dass wir nicht darüber sprechen können.

>Natürlich wird in der Politik zu oft nur von zwölf bis Mittag gedacht und irgendwas beschlossen, ohne sich groß Gedanken über die zukünftige Finanzierbarkeit zu machen. Ist es deshalb aber sinnvoll, das Handeln des Staates durch eine starre Grenze von 30% zu beschränken?

Da muss ich sogar zustimmen. Eine starre Grenze von 30% wäre in einer Rezession in der auch mehr Personen in die sozialen Sicherungssysteme fallen wohl zu hart. Andererseits muss man sich aber auch fragen ob der Sozialstaat weiter ausgebaut werden sollte (was ja passiert) in dem Wissen, dass diese Rezension kommt bzw. sie sich vermutlich sogar langsam ankündigt.
Klar ist aber für mich jedemfalls, dass das Rundum-sorglos-Paket das viele wollen nicht finanzierbar ist.
Und da ist so ein deutlicher Artikel mal ein willkommener Gegenwind zu den (IMO viel extremeren, weil sehr viel schlechter argumentierenden) Schreihälsen.

>Ich glaube kaum. Schon die Schuldenbremse hat sich nach Meinung vieler Ökonomen als Fehler erwiesen.

Die Sache mit der doppelten Haltelinie und der Mütterrente aber auch.
>
>Auch bei den vermeintlichen Wohltaten der GroKo sollte man nicht vergessen, dass es überwiegend verdammt schmale Renten sind, die damit minimal aufgebessert werden.


Wo man nicht vergessen sollte, dass allein das schon sehr teuer wird.

>Wer für eine starre Obergrenze eintritt, sollte imo erst mal Butter bei die Fische geben und klar benennen, an welcher Stelle im Sozialstaat er Leistungen sieht, die man problemlos kürzen könnte und die die Quote wirklich merklich senken könnten. Was das betrifft, rechne ich ebenfalls nicht mit einer sachlichen Antwort :)

Kann ich nur für meinen Bereich sprechen. Das Netz an Unterstützungsangeboten in Deutschland ist so stark fragmentiert wie in keinem andern Land der Welt (und am teuersten). Da kann viel mehr gebündelt werden und ich wette 1/4 der Leute kannst du locker entlassen bei besserer Leistung durch eben die Bündelung von Kompetenzen.

Edit: Blöd, dass der Verwaltungshaushalt in meinem alten Bereich nur 4% ausgemacht hat. Jetzt weiß ich es nicht genau (dürfte etwas mehr sein). Trotzdem machst du mit ner Verschlankung keinen großen Sprung.
Anders gesagt: Ich hab keine Idee für den großen Wurf. Würde aber zumindest keine weiteren Geschenke verteilen.


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