| Re:Pfui, wird einiges teurer 2019 |  |
>>>Ich dachte, dass netto wegen Krankenversicherung nächstes Jahr etwas mehr übrig bleibt.
>>
>>Nicht für Privatversicherte.
>>
>>(Und nein, "Selbst schuld! *nelsonwav*", ist an dieser Stelle keine allzu clevere Reaktion.)
>
>Ähn, doch?
Seufz.
>Das ganze Konzept der PKV beruht darauf, dass junge Menschen weniger zahlen als alte. Die Beiträge steigen also über die Jahre immer weiter an. Die GKV beruht auf Solidarität, d. h. die eher gesunden jungen Menschen zahlen für die eher kranken Alten. Deshalb ist es ja auch so wichtig, dass jung Privatversicherte nicht irgendwann in die GKV wechseln, weils dort dann billiger wird. Im Gegenzug bleiben die Beiträge über die Jahre relativ stabil.
>
>Privat versichert zu sein und sich dann über steigende Kosten zu beklagen ist seltsam. Das ist das Konzept einer privaten Krankenversicherung.
Kommentare wie dieser verkennen, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen gerade am Anfang ihrer Berufslaufbahn systematisch in die PKV getrieben wurden und zum Teil noch werden. Dies betrifft bspw. Beamte, deren Beihilfeanspruch in der GKV wertlos wird, zumal der Staat als Arbeitgeber anders als bei Angestellten hier auch keinen AG-Anteil zur GKV trägt. Oder kleine Selbstständige, da die Mindestbeitragsbemessungsgrenze in der GKV hier jahrelang unrealistisch hoch und das Beitragsfestsetzungsverfahren hochgradig kompliziert und unflexibel war. Hier hat sich Gott sei Dank für 2019 einiges getan, das hilft Altversicherten nur auch nicht zwingend weiter. Und da gibt es noch diverse weitere Gruppen, JAE-Überschreiter (aka Besserverdiener) bilden nur einen kleinen Teil der PKV-Versicherten. Zumal niemand realistisch 50 Jahre in die Zukunft planen kann. Langer Rede, kurzer Sinn:
Man kann das duale Gesundheitswesen zurecht kritisieren und abschaffen wollen. Bin ich absolut dabei! Kritisiert das System, aber spielt Versicherte bitte nicht hämisch gegeneinander aus - auch nicht durch "Single Malt im Wartezimmer"-Geschichtchen.