Thema:
Humanismus ist nicht verhandelbar flat
Autor: king_erni
Datum:25.11.18 11:58
Antwort auf:Re:Linksliberale schotten sich ab von Dr. Robotnik

Definitionen sind etwas für BWLer und Naturwissenschaftlicher und haben im Bereich der Philosophie und Soziologie seit jeher einen eher schlechten Stand, da bezieht man sich lieber auf die Entstehung solcher Wörter in der sozialen Praxis, also ihre ursprüngliche Wortherkunft.

Ich kann dir jetzt auch keinen allgemeingültigen handlungstheoretischen Imperativ aus dem Wort Humanismus, der für alle sozialen Praxen perfekt passen würde, ableiten. Es gibt jedoch mehr oder weniger akzeptierte Handlungspraxen, welche ein Großteil der westlichen Welt aus dem Oberbegriff „Humanismus“ ableiten und erwarten. Ganz konkret: wenn durch Massenarmut, Krieg und Hungersnöte Menschen unter den gefährlichsten und widrigsten Umständen über das Mittelmeer fliehen, dann erwartet ein Großteil nunmal, dass diesen Menschen geholfen wird, und sind dann dementsprechend entsetzt, wenn Regierungen dies nicht nur nicht tun, sondern private Retter dabei behindern und ihnen abstruse Vorwürfe an den Kopf schmeißen. Daraus resultieren dann halt Leitsätze, wie dass Humanismus (hier: das Retten Notleidender) eben nicht verhandelbar sein kann.


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