Thema:
Re:Reich sind immer die anderen. flat
Autor: Sockenpapst
Datum:21.11.18 12:53
Antwort auf:Re:Reich sind immer die anderen. von suicuique

>"Reich" verbinde ich damit, sich keinerlei Gedanken machen zu müssen bei täglichen Ausgaben. Also keine Gedanken der Art: wo kriege ich Kleidung für meine Kinder her, was kann ich im Discounter kaufen damit das Essen im Monat langt, hoffentlich hält die Karre noch zwei Jahre, ...

Ein Kollege von mir sprach in dem Zusammenhang letztens mal von der "Waschmaschinen-Frage": Wenn sie heute kaputt ginge, wäre das a) ärgerlich, oder b) finanziell eine echte Belastung? Fand ich recht treffend.
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>Und jetzt kommt natürlich die Krux. Eine solche Bewertung hängt stark von den eigenen Wünschen, Lebensumständen etc ab. Ist also u. U. höchst subjektiv.


Klar, gerade die Aussagen des Artikels zum individuellen Umfeld und der zwangsläufig begrenzten Froschperspektive muss man sich immer wieder selbst vor Augen führen.

>Gab doch zuletzt erstaunliche Feststellungen aus den USA, dass immer mehr Besserverdienende (100.000+ p.a.) alle ihre Einnahmen bereits verplant haben und auch "quasi auf Kante leben" weil sie so natürlich nicht auf unerwartete Ereignisse vorbereitet sind.

Pervers sind ja auch solche Geschichten wie die Studienfinanzierung der Kinder: Ich lege im Extremfall über Jahrzehnte Kohle weg, reduziere mein verfügbares Einkommen signifikant, baue aber de facto kein eigenes Vermögen auf. Und soll mich im Zweifel trotzdem als wohlhabend oder gar reich titulieren lassen. Nicht schön.
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>Ich weiss, keine besonders schlaue Feststellung. wollte ich trotzdem mal schreiben.
>Fällt mir schwer arg konstruktiv zu sein, ohne Vorschläge zu bringen die mir im Endeffekt meine Bequemlichkeit kosten würden.
>Wer gibt schon gerne auf was er hat. Besitzstandsdenken und so ...


Vollkommen normal.

Letztlich ist ja (nicht auf Dich bezogen) schon viel gewonnen, wenn man zu konkreten Umverteilungsfragen - zu denen ja bspw. auch kostenlose Unis gehören, um auf das obige Beispiel zurückzukommen - nicht reflexartig eine Abwehrhaltung annimmt, sondern die spezifische Frage hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit bewertet. Und zudem den persönlichen Anstand besitzt, bzgl. der eigenen Privilegien nicht den Merz zu machen.


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