Thema:
Re:Wow... flat
Autor: BigUnit
Datum:10.10.18 10:07
Antwort auf:Re:Wow... von phaxy

>>Mir hatte damals eine Woche Durchqueren der Pyrenäen schon gereicht, um mich im Alltag nicht mehr in der realen Welt zu fühlen. Nach dem PCT wäre ich wohl komplett raus
>
>Das ist es.
>Ich freue mich jedes Mal wieder zurück zu kommen. Aber nach spätestens einem Jahr macht sich dann erneut ein Lagerkoller breit.


Meine erste Tour war damals harmlos, einmal den Dingle Way in Irland zu Fuß. Das hatte aber dennoch den Effekt, dass ich erst mal 2 Tage nach der Rückkehr aus dem Fenster geguckt habe und mein aktuelles Leben ernsthaft in Frage gestellt habe. Rückblickend war das vermutlich sogar der Stein des Anstoßes für den Anfang vom Ende meiner ersten Ehe.

Und seitdem hat mich diese Sehnsucht gepackt, lange Strecken zu wandern und hat mich nicht mehr los gelassen. Allerdings haben die zwei Kinder mit neuer Frau geholfen, meinen unbedingten Drang, weg zu kommen, etwas stärker zu dämpfen. Auch wenn mich meine Frau jedes Jahr für mind. eine Woche zu ner Wanderung weg schickt ;)
>
>Das Erstaunlichste finde ich dabei, wie leicht dich Fernwandern gedanklich abdriften lässt.
>Am dritten Tag hatte ich Erinnerungen vor mir, an die ich schon seit Jahren nicht mehr gedacht hatte. Und so glaube ich hat jeder früher oder später die Möglichkeit, sein bisheriges Leben und was er bisher für richtig und wichtig hielt, in Frage zu stellen.


Genau das ist es. Selbst banale Wanderungen wie zB der Baierweg (Niederbayern und Böhmisch-Tschechien) reißen mich spätestens am dritten Tag aus dem Arbeits- und Alltagstrott und ich beginne über tiefliegenderes nachzudenken. Oder mein Hirn ist völlig leer und ich komme unbelastet und frei vom Problem wälzen nach Hause :)


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