Thema:
Re:Seit 1.3.2018 flat
Autor: FS
Datum:20.04.18 10:31
Antwort auf:Re:Seit 1.3.2018 von Deadly Engineer

>Genau genommen ist es Input / Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung / Belastung.
>
>Nicht alle Energie (Kalorien) die du dem Körper zuführst werden aufgenommen, und manche Energie wird auch mit einem schlechteren Wirkungsgrad aufgenommen bzw. der Körper verbraucht einfach mehr Energie bei der Umwandlung.


Der Körper ist recht effizient in der Verarbeitung von Nahrung. Wir sind Omnivore und können sehr lange Zeit auch recht einseitige Diäten durchhalten. Ganze Kulturen ernähren sich sehr einseitig (Afrika Hirse, Asien Reis etc.) und kommen trotzdem gut über die Runden weil der Körper selbst aus ballaststoffreicher Nahrung nach einer Umstellungsphase in der sich die Darmflora neu zusammensetzt sehr effizient Energie bezieht.

Aber es gibt natürlich auch Unterschiede in Volksgruppen welche lange Zeit ohne "Vermischung" gelebt haben und dann stärker spezialisiert. Ein Ureinwohner von Samoa hat einen Körper der aufgrund der früheren konstanten Lebensmittelknappheit auf dieser Insel extrem gut darin ist Fett aufzunehmen und einzulagern. Darum sind heute wo es sehr fettreiche Nahrung im Überfluss gibt diese Volksgruppe massiv von Übergewicht geplagt.

Wir in Europa sind aber ein wilder Mix von allen möglichen Völkern und die Ausrede "das sind meine Gene" zieht da nicht so sehr. Selbst jemand von Samoa kann schlank werden wenn er wenig isst (bei ihm heißt das SEHR wenig und fettarm).

>Deshalb gibt es auch Menschen die praktisch essen können was sie wollen und trotzdem nicht zunehmen, und andere die ein Tüte Chips bloß schief ansehen müssen und schon wieder 2kg mehr auf der Waage haben.

Das Phänomen ist geklärt. Der Grund ist höherer Grundumsatz weil jemand der eher phlegmatisch ist (wie ich) nicht ständig aufsteht, sich nicht wegen jeder Kleinigkeit bückt, nicht mit den Beinen wackelt und auch sonst nicht ständig in Bewegung ist. Es gibt Leute die sind so (siehe schon Wilhelm Busch Zappelphilipp) vom naturell und die können/müssen viel essen weil sie auch viel verbrennen und das ganz unbewusst da sie ja keinen aktiven Sport betreiben sondern sich einfach so viel bewegen. Die extra Bewegung über den Tag addiert sich auf ca. 1000 Kalorien. Also kann so jemand zwei Big Mac pro Tag mehr essen und wird gegenüber jemanden wie mir, der ruhig wie eine Buddhafigur rumhockt, nicht zunehmen.

[https://completehumanperformance.com/2015/09/11/fat-gain-explained/]

>Einfach weniger Essen und Sport machen und man nimmt ab ist eine sehr einfache Sichtweise die zwar nicht grundsätzlich falsch aber eben auch nicht ganz so einfach ist.

Eigentlich schon. Aber es ist halt sehr unbefriedigend wenn man nur noch winzige Portionen von kalorienreicher Nahrung essen kann wenn man gewohnt war sich den Bauch randvollzuschlagen. Kalorienarme Nahrung erzeugt nicht die gleiche Ausschüttung von Glückshormonen. Süsses, im Fett frittiertes und andere fast food typische Nahrung triggert das halt. Das weiß auch die Industrie und macht überall extra Zucker und Fett rein. Der Kunde genießt und ist glücklich. Bis er auf die Waage steigt oder Gesundheitsprobleme hat. Ein Salat ist frisch und lecker, aber er erzeugt nicht diese wohligen Glücksgefühle - es sei denn man pimpt ihn a la McDonalds mit Fett und Zucker. Da hat dann ein "Crispy Chicken Ceasar Salad" mal eben 607 Kalorien - mehr als ein Big Mac und 43 Gramm pures Fett.

Also sucht man Ausreden wieso das alles auch irgendwie anders gehen muss. Newsflash: Tut es nicht.


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