Thema:
Re:Seit 1.3.2018 flat
Autor: Atlan
Datum:18.04.18 14:39
Antwort auf:Re:Seit 1.3.2018 von Deadly Engineer

>Reines Kalorienzählen ist die sicherste Art und Weise bei einer Diät zu versagen. Da ist die Forschung inzwischen weit darüber hinaus.

Sorry, nein. Wenn sich die Forschung bzw. Metastudien in einem einig sind, dann ist es Folgendes: Egal ob Low-Fat, Low-Carb, Keto, Paleo oder jetzt gerade Intermittend Fasting – sie funktionieren theoretisch alle. Doch keine dieser Methoden hat eine metabolische Wunderwirkung, die Fett über den Grad der einfachen Formel schrumpfen lässt: Weniger Kalorien zu sich nehmen als man verbraucht. Simpelste Thermodynamik. Alles andere ist auch heute noch Hokuspokus und sämtliche Studien auf wackeligen Beinen. Meist zu geringe Sample Size. Ich empfehle dazu die aktuelle Meta-Studie von Schoenfeld et al im Hinblick auf die MPS.

Eines ist selbstverständlich klar und muss hoffentlich auch nicht extra erwähnt werden: Wenn man GESUND abnehmen will, muss man weit mehr als nur "Kalorienzählen". Da sind Ernüsse natürlich besser als Chips. Was nichts daran ändert, dass man auch von 600 kcal Erdnüssen zunimmt, wenn es 600 kcal mehr sind, als man verbraucht.

Aber natürlich ist "If-it-fits-your-macros" maximal was für einen Mini-Cut eines sehr jungen Athleten aber sicher nicht für eine lebenslange, gesunde Ernährung zum Schlankbleiben. Das sollte klar sein.

Ob Low-Carb, Low-Fat, Intermittend oder sonstwas: Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Ernährungspräferenz. Wie es sich am besten mit dem eigenen Geschmack und Lebensstil vereinbaren lässt, um möglichst lange dran zu bleiben. Am Ende läuft es aber bei jedem auf Calories in vs. Calories out hinaus.

>Dickmacher sind vor allem Kohlenhydrate. Also Brot, Kartoffeln, Reis, Süßigkeiten etc. Wenn Du lernst diese zu vermeiden ist schon viel gewonnen.

Kein Lebensmittel ist ein Dickmacher per se, egal was die aktuellen Trends jeweils sagen. Du kannst auch mit Fastfood oder Chips abnehmen, wenn du davon nur 2000 kcal täglich konsumierst obwohl du 2.500 kcal verbrauchst. Allerdings wird es deutlich schwieriger, da derlei Lebensmittel meistens eine sehr hohe Energiedichte haben und somit bei gleichem Kaloriengehalt wie eine ausgewogene Ernährung deutlich weniger sättigen oder sogar noch mehr Hunger machen (wobei die Wirkung durch Insulin Spikes durch beispielsweise Zucker wissenschaftlich auch noch nicht wirklich geklärt ist.)

Protein ist beispielsweise viel sättigender als raffinierter Zucker. Weswegen es sich mit bestimmten Lebensmitteln einfacher gestaltet, seinen Energieverbrauch nicht zu überschreiten und dennoch satt zu sein.

Darüber hinaus kommt man mit einer stark kohlehydratreichen oder gar Fast-Food-Ernährung meist nicht auf genügend Protein, um beim Abnehmen den muscle loss möglichst gering zu halten.

>Und am besten möglichst wenig industriell verarbeitete Lebensmittel essen.

Selbstverständlich.

>Und ja Erdnüsse sind Hülsenfrüchte, die sind aber nicht schlecht. Ja, die haben viele Kalorien, aber eben kaum Kohlenhydrate im Gegensatz zu Kartoffelchips die zum einen unglaublich fett und zum anderen noch Kohlenhydratreich sind.
>Also der Tipp lieber ne Tüte Chips als ne Dose Erdnüsse zu knabbern ist das dümmste was er machen könnte.


Nein, wenn es ihm erst mal rein um Abnehmen und nicht Gesundheit geht, ist eine Dose Ernüsse nicht besser als eine Tüte Chips. Calories in vs. Calories out. Thats it.

Die hungeranregende Suchtwirkung durch die teuflische Kombo Zucker/Fett (Stichwort Leptin und Insulin) steht auf einem anderen Blatt. Aber auch die setzen das Grundprinzip der Energiebalance nicht außer Kraft.

>Allerdings wie ich ja schon angemerkt habe: Andere (richtige) Nüsse sind besser, vor allem Walnüsse. Oder hast Du schonmal ein fettes Eichhörnchen gesehen? ;-)

Du wirst auch vom allergesündesten Essen fett, wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst als du verbrauchst. Auch das Eichhörnchen wird fett, wenn du es in einen Käfig mit riesigem Walnussvorrat sperrst.

Allerdings ist es weit schwieriger, so viel gesundes Essen - besonders Gemüse - zu essen, dass man fett wird, als beispielsweise durch einfache Kohlenhydrate. Weil Gemüse eben aufgrund seines Volumens viel sättigender ist, eine viel geringere Energiedichte hat.

Ich habe die letzten Monate in einer Bulking-Phase aufgrund einer Übersäuerung stark auf Gemüse und Rohkost umgeschwenkt. Fünf Malzeiten Gemüse pro Tag (plus jweils 40g Protein). Und mich gewundert, warum ich trotz Dauerfressen rund um die Uhr kaum Muskeln aufbaute. Grund: Da kommen die nötigen Kalorien (3500 kcal tägl. in meinem Fall) einfach unglaublich schwer zusammen (sofern man keinerlei Fastfood und Süßigkeiten isst, so wie ich).

>Es kommt nämlich auch darauf an wie der Körper die Kalorien verwerten kann.
>
>Tipp: Im neuen Focus gibt's einen ausführlichen Artikel dazu.


Haha. :)


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