Thema:
Re:Sorry, aber... flat
Autor: Xtant
Datum:03.02.18 18:42
Antwort auf:Re:Sorry, aber... von :N.G.E:


>Und die Paketdienstleister tun aus Gründen der kurzfristigen Gewinnmaximierung NIX dafür die Probleme zu erkennen und zu lösen. ;)

Kann man so nicht sagen, denn das "billigste" Paket, also das, bei dem die meiste Marge übrigbleibt, ist schon dasjenige, das beim ersten Versuch direkt an den Empfänger zustellbar ist. Von daher ist selbstredend das Interesse da. z.B. bei an Franchise-Paketshops benachrichtigten Sendungen tendiert die Marge gegen null.

Kleines Beispiel der Bemühungen. DHL bietet aus diversen Gründen (Service, Imagepolitur, Testballon etc.) seit einiger Zeit die Abendfensterzustellung an. Obwohl es so langsam minimal mehr wird, haben wir vielleicht drei Stück davon im Monat. Und trotz der Extragebühr dürfte sich der Verlust pro Paket da im mittleren zweistelliugen Euro-Bereich bewegen. Da muss extra ein Zusteller (freiwillig) anrücken, das Büssle wird wieder extra bewegt usw. Kostet alles.


>Wie passend, für heute ist eine DHL-Lieferung bei mir angekündigt. Da ich heute nicht arbeite, habe ich die Lieferung nicht in den Paketshop umleiten lassen. Trotz (oder gerade weil?) Großstadt, gibt es ihr kein wirkliches festes Zeitfenster (8.00-18.00 Uhr). Eine Umleitung ist aber nicht mehr möglich, obwohl die Sendung sehr wahrscheinlich heute doch nicht mehr ankommen wird. Und weil die Filiale nur zu Kernarbeitszeiten geöffnet hat, sitze ich nun hier und warte.

Ja, ärgerlich. Aber letztendlich ists nur einPaket. Ist das jetzt sooo ein Drama, ob dus heute oder morgen bekommst, obs dann der nachbar, die Filiale oder du selbst bekommst?

Sicher, da sind einige Problematiken zu erkennen, die man zumindest angehen KÖNNTE. Ebenjenen Umstand z.B., dass die Filialöffnungszeiten aus dem gleichen Grund nicht weiterhelfen, warum er das Paket auch so nicht annehmen konnte.

>Ich bin mir sicher, dass es auch viele Leute gibt, die sich NULL dafür interessieren wie die Sendungen auf den letzten Metern bei ihnen ankommen.

kein Interesse wäre ja noch vernachlässigbar. Aber manche meinen anscheinend, ich kann Pakete durch Wände zaubern. Anders lässt sich das derbe Missverhältnis von Bestellfrequenz einerseits und Unfähigkeit/Unwilligkeit anderseits, die Zustellung irgendwie zu ermöglichen, nicht erklären.

>Aber, wie gesagt, es gibt noch massig Luft nach Oben beim Service und der Informations-/Transparenzpolitik. Denn die Leute, die sich dafür Interessieren haben es im schlimmsten Fall unbequemer als die, die es nicht interessiert.

ja, da liegt sicher noch einiges im Argen.
Ein Knackpunkt ist sicherlich der immer derber werdende Personalmangel. Was insofern tragisch, aber auch vielsagend ist, weil a) der Job nun auch wieder nicht soooo schlimm ist, wie er in den Medien gemacht wird und b) wohl selbst von solchen leuten keine Bewerbungen mehr kommen, die sich eigentlich nach so einem Job die Finger lecken sollten.

Wir lernen z.B. gerade einen Flüchtling ein. Der ist nett, freundlich, willig und spricht halbwegs gut Deutsch. Aber er kann kaum lateinische Schrift lesen/schreiben, war nur arabisch gewohnt. Das ist katastrophal. Der hatte vor kurzem einen Brief, auf dem stand "Persönliche Übergabe", da hat er fünf Minuten auf den Briefkästen nach dem Namen gesucht. ;)
Aber trotzdem wirds weiter probiert, du kriegst sonst kaum noch jemand.


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