| Re:Bücher Thread #5 |  |
>Jünger - Auf den Marmorklippen
>Bin mehr der Remarqueler, habe mich dann aber mal an In Stahlgewittern versucht und von da an ging es weiter und weiter. Was für ein Leben der Mann gehabt hat, Kriegsleutnant (In Stahlgewittern) mit fürchterlichen Sequenzen, dann ein, ja, anti-Partei Werk (Auf den Marmorklippen), ich denke, anders lässt sich das kaum deuten, '43 geschrieben, laut Gerüchten wohl von Adolf himself durchgewunken, weil man den Kriegshelden und Pour-le-Mérite-Träger nicht ans Bein pinkeln wollte, eine anarchistische Abhandlung (Der Waldgang) und schließlich eine Deutung der Rauschmittel diverser Kulturen (Annäherungen), die auch Seancen mit Hofmann und anderen Gestalten enthält. Noch einmal: was für ein Leben.
Den hatte ich auch 2014 gelesen. Fällt jetzt schwer, noch genauer darauf einzugehen. Ich weiß nur, dass seine schwelgerische Erzählweise mir nach einiger Zeit etwas ermüdend wurde, speziell das wiederholte Aufzählen verschiedenster Pflanzen und Speisen. Der Roman ist gar nicht so lang, aber ich habe so lange daran gelesen, wie sonst bei einem doppelt so dicken Buch. Aber natürlich ist das auch nicht zur kurzweiligen Unterhaltung gedacht, sondern bildungsrelevante Literatur und Zeitdokument.
>Roger Zelazny - Lord of Light
>Wenn Dune Sci-Fi + Islam ist, dann ist Lord of Light Sci-Fi + Hindu-Buddhismus. Am besten mit der Gita und z.B. Hesses Siddartha vertraut sein, dann entfaltet es sein, nun, volles Bouquet.
Zelazny ist wahrscheinlich mein liebster SF-Autor nach Dick, er weiß einfach zu unterhalten und ich mag seine Fantasie und Sinn fürs Makabere. Lord of Light gehört in meine All-Time Top 10 oder 15, mich erinnert es an eine Mischung aus Siddartha und Stargate. Wer American Gods und Ilium wegen der Neuinterpretation antiker Mythologien mag, der kann vermutlich auch mit Zelazny was anfangen.