Thema:
Re:WTF? flat
Autor: _bla_
Datum:04.08.16 09:39
Antwort auf:Re:WTF? von Florian M.

>Weißt du, welche Art von Bauchspeicheldrüsenkrebs das genau war bzw. gewesen sein soll, und gibt es da nen Link zu? Ich hatte das aus seiner Rede und der Biographie so verstanden, dass die (dauerhaften) Heilungschancen sehr gut waren, er sie aber durch das Warten und Verzögern der OP deutlich verringert hat.

[https://www.pancreasfoundation.org/patient-information/pancreatic-cancer/pancreatic-neuroendocrine-tumors/]
"With the death of former Apple, Inc CEO Steve Jobs, who had a pancreatic neuroendocrine tumor and a liver transplant, this type of pancreatic cancer has received a great deal of attention."

[http://www.cancer.gov/types/pancreatic/hp/pnet-treatment-pdq]
"Five-year survival is about 55% when the tumors are localized and resected but only about 15% when the tumors are not resectable."


>>Und: Viele Prognosen beziehen sich nicht auf tatsächliche Heilung, sondern auf Überleben von 5 Jahren und mehr nach Diagnose. Das hat Steve Jobs geschafft.
>
>"5 Jahre krebsfrei" war er aber offenbar ja nicht, das mit den Leber-Metastasen kam ja relativ kurz danach.


Nein, war er nicht, aber wie gesagt, die meisten Prognosen beziehen sich nur auf reine Überleben, nicht Überleben ohne nachweisbaren Krebs.

>Wie dem auch sei - mir ging's gar nicht so sehr um diesen Heilpraktiker-Zusatz, sondern dadrum, dass man erst davon ausgegangen ist, dass er einen der 99/100 Fällen (oder 90/100 oder was auch immer) des inoperablen Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte und ihm dann eine entsprechende Prognose gegeben hat, obwohl die Diagnose "inoperabel" noch nicht ganz sicher war. Vielleicht war es bei Matts Schwägerin jetzt auch so, dass der Arzt es selbst schon für sicher hielt, dass man da nichts mehr machen kann, weil es scheinbar unverkennbar wie Krebs aussah? Letztendlich müsste man ihn dazu befragen, um das wirklich beurteilen zu können.

Manche Formen von inoperabel dürfte man in entsprechenden bildgebenden Verfahren schon gut erkennen können, die Variante das es gar kein Krebs ist hat der Arzt wohl ausgeschlossen, weil ja wohl passende Symptome vorhanden waren. Ob winzige Einwachsungen in irgendwelche Blutgefäße oder andere Organe vorhanden sind, kann man im MRI halt nicht unbedingt erkennen, aber es entscheidet leicht darüber, ob operiert werden kann oder nicht. Aber auch wenn sowas im MRI nicht sichtbar ist, kann man bei bestimmten Typen von Krebs je nach Größe halt recht sicher darauf schließen, ob entsprechendes vorhanden ist oder nicht.

Der Arzt mit der vorschnellen Diagnose war vielleicht auch einfach der Überzeugung, das es besser ist schnell eine harte Diagnose anzusagen, auch wenn die nur zu 95% sicher ist, als Leute zu lange Hoffnung zu machen.


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