| Re:Mal generell an alle: Was ist hier eigentlich los? |  |
>ich denke schon dass es "normal" ist. Krebs ist halt ein äußerst unschönes Thema dass man gerne ausblendet solange man nicht direkt betroffen ist, auch wenn man im Hinterkopf natürlich weiß dass es existiert. mal überspitzt formuliert: als bei meiner Frau Krebs diagnostiziert wurde (sie war 51, also vielleicht nicht ungewöhnlich jung, aber wenn man betroffen ist, ist man immer zu jung dafür) hatte ich plötzlich das Gefühl von Krebskranken umgeben zu sein.
Hmm, ja. Das Gefühl hatte ich 2007 halt überhaupt nicht. Wir waren eine Kuriosität. Sie 27, ich 29. Viele Freunde planten so langsam ihre Familien, und wir hatten gleichzeitig diese Scheiße am Fuß. Gerade ich fühlte mich auch ein Stück weit um meine Jugend betrogen.
Natürlich lernte meine Frau auch während der Behandlung viele Betroffene kennen - aber sie war halt immer mit Abstand die jüngste. Und zum Glück hat auch in unserem Freundeskreis und in der Verwandtschaft niemand in unserem Alter in den letzten Jahren "nachgelegt". Auf meiner Seite der Familie war Krebs sowieso noch nie ein Thema, da stribt man noch gepflegt an Herzinfarkt, Nierenversagen und Altersschwäche.
Einziger Vorteil: Durch ihr junges Alter fiel sie bei allen Ärzten immer auf. Sie wurde nie in irgendeine Schublade gesteckt. Durch diesen Sonderstatus als ungewöhnlich junge Patientin wurde ihr sicher mehr Aufmerksamkeit geschenkt.