Thema:
Gewagte Annahmen flat
Autor: Cedebo
Datum:21.05.16 09:14
Antwort auf:Re:Weil die das nicht zum Spaß machen von Matze

>>Wieviel hätten sie da verdient und wieviel bekommen sie von Spotify?
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>Keine Ahnung was sie bei Spotify bekommen, bei radioeins waren es angeblich 150k pro Person und Jahr, wie ich mal irgendwo vor längerer Zeit gelesen habe. Das per Crowdfunding mindestens zu verdoppeln, wäre sicherlich ein Leichtes gewesen.


Heiße Annahme. Die müssten also mit einem Podcast deutlich mehr als 300k im Jahr einnehmen, angeblich zahlt Spotify ja deutlich mehr als Radio 1. Außerdem hätten sie eigene Produktionskosten, müssten sich um die Infrastruktur kümmern und müssten das Ding auch noch selber vermarkten. Es gibt meines Wissens keinen deutschen Podcast, der auch nur annähernd 300k einnimmt, davon können auch Pritlove, Bayer und Klein nur träumen. Würde mich wundern, wenn amerikanische Podcasts das schaffen.
Und selbst wenn sie das schaffen würden: der zeitliche Mehraufwand wäre immens und beide haben Familie und sind bezüglich anderweitig eingespannt. Böhmermann leitet eine Firma und ist kreativer Kopf beim Neo-Magazin.

>>Abgesehen davon vergisst Du, dass wir in den Land leben, in dem Raubkopien bei vielen als legitim gelten, weil "die Künstler eh alle die Taschen voller Geld haben".
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>Der Podcast wäre ja auch bei Crowdfunding weiterhin frei verfügbar gewesen, da müsste man nichts kopieren.


Ach nee. Aber die Leute wären nicht in dem Maße bereit zu zahlen bei Leuten, bei denen sie annehmen, dass sie eh schon im Geld schwimmen. Wer Pritlove und Co hört, weiß, dass die ohne Unterstützung keine Podcasts mehr machen können und zahlt schon deswegen.


>Sicherlich haben viele so eine Mentalität, es gibt aber auch genug, denen so etwas ein paar Euro wert ist. Selbst so ein wenig bekannter Nischenpodcast wie Insert Moin sammelt mal eben $1.600 im Monat per Patreon ein. Tim Pritlove macht seit Jahren hauptberuflich Podcasts und kann sich von dem Geld auch noch eine Bahncard 100 leisten.

Der muss sie sich leisten, weil er sonst einen Teil seiner Podcasts nicht machen könnte. Abgesehen davon kann er die steuerlich geltend machen. Er hat ja irgendwann mal aufgelistet, was er so verdient und das waren afaik unter 60k im Jahr.

>Wieviel könnten da Böhmermann und Schulz einfahren, erst recht nach dem jüngsten Bekanntheits-Boost?

Wie gesagt: wenig, weil die meisten eh davon ausgehen, dass die schon im Geld schwimmen. Ausserdem hast Du bei Crowdfunding starke Schwankungen und, wie oben ausgeführt, musst Du Dich um jeden Scheiß selbst kümmern. Die wären wahnsinnig, nicht das gute Festgehalt von Spotify zu nehmen. Da kannst Du noch so beleidigt sein, es ändert nichts an der Realität.


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