Thema:
Re:Einmarsch russischer Truppen??! flat
Autor: Pezking
Datum:29.08.14 09:24
Antwort auf:Re:Einmarsch russischer Truppen??! von _bla_

>Natürlich gibt es keine Verpflichtung dazu, aber "Russland mag das nicht" ist nur dann ein legitimer Grund, wenn Russland sich im Gegenzug ebenso kooperativ verhalten würde.

Wenn man Russland nicht unnötig reizen und in die Ecke drängen will (was Russland natürlich nicht "mag"), ist das schon Grund genug. Der Westen täte gut daran, Russland geopolitisch nicht allzu nah auf die Pelle zu rücken, sondern erst einmal die diplomatischen und wirtschaftlichen Bande zu stärken.

>Imho gibt es viele Gründe warum eine EU oder NATO Mitgliedschaft für die Ukraine für lange Zeit nicht in Frage kommen sollte, aber das es es Russland nicht gefällt ist kein wirklich guter Grund, solange Russland nicht auch ein passendes Verhalten zeigt.

Es geht nicht darum, ob sich Russland eine Rücksichtnahme durch den Westen auch "verdient" hat. Russland ist da und hat natürlich auch eigene (nicht zwingend unberechtigte) Interessen. Und es ist töricht, diese zu ignorieren, denn damit rollt man für einen Konfrontationskurs den roten Teppich aus. Sieht man ja leider jetzt.

>Tja, nur warum wünschen sich diese Staaten so sehr NATO Mitglieder zu werden? Es ist doch nicht so, das ein Verzicht auf eine zukünftige NATO-Mitgliedschaft eine Übergriffigkeit Russlands dauerhaft verhindert hätte.
>
>Die ehemaligen Ostblockstaaten haben eine ganz reale Angst, das ihnen ihre Souveränität jederzeit von Moskau militärisch wieder genommen werden kann und sehen in einer NATO Mitgliedschaft die einzige wirksame Abschreckung. Alleine der Wunsch nach der NATO Mitgliedschaft zeigt doch eigentlich schon das was faul ist.


IMO liegt das daran, dass Russland politisch nicht den stabilsten Eindruck macht, und niemand weiß, was nach Putin kommen wird. Angesichts dessen möchte man natürlich lieber heute als morgen für Tatsachen sorgen und der NATO beitreten, aber damit treibt man gleichzeitig auch die Destabilisierung Russlands voran. Und ich würde mir wünschen, dass man im Westen erkennt, dass letzteres um jeden Preis verhindert werden muss.

Durch eine rechtzeitige Selbstbeherrschung in Sachen Bestrebungen zur Osterweiterung hätte man die aktuelle Krise leicht verhindern können. Jetzt befinden wir uns in einem vertrackten Schlamassel, der für alle Seiten eine Zwickmühle darstellt. Und mit Putin haben wir leider einen Player, der sich nicht scheut, den ersten Stein zu werfen und dann zu schauen, wie die Konsequenzen aussehen.


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