Thema:
Re:zu Django (Speuler) flat
Autor: Pezking
Datum:29.01.13 19:31
Antwort auf:Re:zu Django (Speuler) von KaiserBecks

>Nein, da steckte keine Absicht und auch kein "von der Kette lassen" dahinter. Schultz ist ein Kontrollfreak der einfach die Fassung verloren hat und sich dementsprechend entschuldigt.

Sehe ich komplett anders. Schultz war ein höchst moralischer Mensch, der für alle seine Taten eine moralische und gesetzliche Legitimation benötigte. Und er hatte Gefallen daran, böse Menschen zur Strecke zu bringen.

Nun ist er bei den Sklavenhändlern und -besitzern auf ein Völkchen gestoßen, das sich - legitimiert durch das Gesetz! - ungestraft die größten Ungeheuerlichkeiten erlauben durfte. Und er und Django begegnen diesen Kreisen auch noch mit Respekt und versuchen, die Freiheit von Broomhilde nach deren Spielregeln herbeizuführen. Und er sah, dass er Django auf einen unmoralischen Pfad führte, auf dem jeder Anstand auf dem Weg zu seiner Frau auf der Strecke blieb.

Dieses ganze Kartenhaus fiel (Beethoven sei Dank!) in sich zusammen, und als Candie auch noch das letzte Fünkchen Stolz von ihm haben wurde, war für ihn Schicht im Schacht.

Dass er Django zutraute, dort allen den Garaus zu machen, wurde ja am Ende des Films in einer Rückblende verdeutlicht, als er ihn "die schnellste Hand des Südens" taufte.

Schultz opferte auf gar keinen Fall Django für seinen eigenen Stolz! Dazu fühlte er sich zu sehr für ihn verantwortlich, und dazu hatte er zuviel Vertrauen in ihn und sein Können.

Nicht vergessen: Sein gewaltfreier Plan mit dem Freikauf von Broomhilde fasste er ja nicht, weil er einen frontalen Angriff auf Candyland für unmöglich hielt, sondern weil er nicht gegen das Gesetz handeln und selbst zum Verbrecher werden wollte! Und genau dieses Gesetz schützte nun einen Verbrecher wie Candie. Daher hörte Schultz auf, die Welt vor Django zu schützen.


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