Thema:
Hmmm. flat
Autor: tm
Datum:26.09.05 21:28
Antwort auf:Es ist soweit, ich schreibe ein Buch. von Raziel1975

Ich habe gerade die erste Hälfte des Scripts für meinen Shortfilm fertiggeschrieben. Studiere Kunst und habe für den Film 3 Jahre Zeit, hab´ mir mit dem Schreiben selbst schon etwas Zeit gelassen, da ich die Idee ein bisschen reifen und mich noch inspirieren lassen wollte, mittlerweile geht´s aber flott voran.

Ich glaube der Anfang, sich aufzurappeln und wirklich zu "arbeiten", ist das Härteste. Mir hilft es, alles abzuschalten, was mich auch nur irgendwie ablenken könnte (Also Computer aus (am besten auch Stromkabeln rausziehen!, TV aus, Freunde raus, Ruhe ins Spiel bringen), sich hinsetzen und loslegen. Meist hilft es auch, sich mit Musik einzustimmen (keine Stereoanlage, am besten einen iPod oder Ähnliches, damit man nicht aufstehen (sich ablenken) muss), die Augen zuzumachen und versuchen, sich das Ganze so gut wie möglich bildlich vorzustellen. Ich muss mich stets voll konzentrieren, sonst denke ich an alle möglichen Dinge, nur nicht an das, woran ich eigentlich arbeiten will.

Nach einer gewissen Zeit, nach ein paar "erfolgreichen" Sätzen, Wörtern, wird das Ganze schon spaßiger, der eine Satz führt zum nächsten, es entwickelt sich etwas organisches, das fast von alleine wächst... Die eine Idee bringt einen auf die Nächste, diese wiederum wäre viel stärker, würde vorher schon darauf eingegangen worden sein, etc. etc. Ehe man sich versieht, hat man ein paar Seiten vollgeschrieben.

Jedoch, ein weiteres Problem: Sobald man erstmal wirklich wertvolle Dinge auf´s Papier gebracht hat, wird die Angst größer, dort wieder anzusetzen. Dann muss man seinen inneren Schweinehund überwinden ("Okay, bis 15:00 schau ich noch fern, dann schreibe ich weiter!") und sich erneut dazu zwingen. Ich denke in dem Moment immer an etwas, was ich mal in einem Interview über einen österreichischen Komiker aufgeschnappt habe. Dieser sagte, dass es Zeiten gibt, in denen er tagelang, wochenlang vor einem leeren Blatt Papier sitzt - Und natürlich gibt es auch Zeiten, in denen er kaum genügend Papier für seine Ideen findet. Jedoch würde es diese produktiven Zeiten nicht geben, hätte er nicht vorher tagelang gelitten.

Falls es gar nicht mehr funktioniert, lass dein Gehirn mal etwas durchatmen, geh spazieren, mach Sport, nimm ein heißes Bad/Dusche oder Ähnliches. Am Abend, mit gutem Licht und einer Wolldecke rund um einen gewickelt geht´s dann weiter... :)

So, das wären im Grunde all´ die "Tricks", die mir helfen. Ich weiß nicht, ob die generell funktionieren oder es überhaupt Tricks sind, aber mir hat´s geholfen, vielleicht bringts dir im Endeffekt ja auch was.

Viel Spaß beim Schreiben! :)


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