Thema:
Re:Ohne Impfpflicht kommen wir nie aus der Misere flat
Autor: _bla_
Datum:05.02.22 14:46
Antwort auf:Re:Ohne Impfpflicht kommen wir nie aus der Misere von Mampf


>Ich will da jetzt nicht zu weit abschweifen, aber auch da hast du noch sowas wie Versicherungsangelegenheiten, inwiefern der Fahrer da mitverantwortlich ist etc. Wie gesagt, es ist ejn relativ mildes Mittel mit sehr hoher effizienz.

Sehr hohe Effizienz, aber eben nur in Bezug auf den Eigenschutz. Bezogen auf den Fremdschutz liegt die Effizienz bei nahezu null.

>Naja, wenn win Fahrer bei einem unfall noch auf die gegenfahrbahn oder Fußgänger fliegt, fliegt hast du noch weitere fremdgefährdung. Aber ich habe da auch ehrlich keine Lust mehr, du kannst ja gerne juristisch gegen diese Formulierung vorgehen wenn sie dir nicht passt.

Ich hab ja gar nichts gegen die Gurtpflicht. Ich finde nur das die Gurtpflicht zeigt, das es in unserem System eben kein durchgehendes Prinzip gibt, das alle Eingriffe in Grundrechte nur dem Fremdschutz dienen und es keinerlei Einschränkungen geben darf, die in allererste Linie dem Eigenschutz dienen.

>Vergiss nicht die schwere des Eingriffs, hinzu kommt noch die aktuelle Datenlage, wo eher omikron vorherrscht, und ob delta wieder ein Thema darstellt, und mit welcher Wucht, muss sicj erst zeigen.

Anhand dieser Antwort habe ich aber den Eindruck, das du das auch gar nicht grundsätzlich anders siehst, sondern nur den Eingriff zu schwer findest? Hab ich das richtig verstanden? Würdest du bspw. eine Impfberatungspflicht okay finden? Also wenn jeder nachweisen müsste, das er sich von einem Arzt zur Impfung hat beraten lassen, aber sich nach der Beratung jeder trotzdem gegen eine Impfung entscheiden darf? Das wäre ja ein wesentlich weniger schwerer Eingriff, aber es wäre halt immer noch ein Grundrechtseingriff, der in erster Linie dem Eigenschutz dient.
Und wie will man eigentlich die Schwere eines Eingriffs ermitteln? Fällt man nicht eigentlich auf das Narrativ der Impfgegner rein, wenn man die Impfung als schweren Eingriff beurteilt? Objektiv gesehen sind schwere Nebenwirkung der Impfung extrem selten, unabhängig von Alter und Vorerkrankungen hat statistisch gesehen jeder einen gesundheitlichen Vorteil von der Impfung. Wäre die Impfpflicht zulässig, wenn der Impfstoff nicht per Spritze sondern per Nasenspray kommen würde? Oder wenn es die Impfreaktionen, also Sachen wie Kopfschmerzen, Fieber oder Schmerzen im Arm kurz nach der Impfung, nicht gäbe?

>Das ist doch tatsächlich eine Argumentationen, bzw. Gibt es solche modelle, wo heroinsüchtigen reiner stoff ausgehändigt wird. Bzw Stellen fixbuden mit frischen spritzen diese denke auch dar.

Ja, aber wenn man halt den Maßstab "Keine Eingriffe in Grundrechte zum Eigenschutz" anlegt, dann wäre das eben nicht nur eins von vielen Modellen, sondern diese Politik wäre dann zwingend, und zwar selbst dann, wenn das aktuelle Modell super gut funktionieren würde, und die Polizei es schaffen würde, den illegalen Drogenhandel komplett zu verhindern.

>Du verwechselst hier unmittelbare stoffgebundene wjrkung mit Ansteckungsrisiko welche sich aus einer temporären Situation ergibt.

Es gibt viele entsprechende Verbote, bei denen keine unmittelbare Wirkung vorhanden, sondern nur ein temporäres Risiko. Du darfst bspw. nicht einfach hingehen und eine Achterbahn bauen, da ein Schild rankleben: "Besonders aufregende Fahrt mit höheren Beschleunigungen als vom TÜV erlaubt" und dann darf jeder selbst entscheiden, ob er das Risiko eingehen will oder nicht. Die Röntgenaufnahme nur zum Spaß ist auch nicht zulässig. Das Risiko ist dort auch temporär und nicht an einen Stoff gebunden, in den allermeisten Fällen passiert nichts, aber in sehr seltenen Fällen kann Krebs entstehen. Natürlich kann man sich jetzt genau anschauen, wie groß das Risiko da jeweils ist und natürlich ist etwas alltägliches wie ein Restaurantbesuch etwas anderes, als eine Röntgenaufnahme ohne medizischen Nutzen.


< antworten >