| Der mysteriöse Genesenenstatus |  |
Die Welt hat die Story heute auf der Titelseite. Es spricht einiges dafür, dass der Bundesrat gar nicht genau wusste, was er da gerade beschließt.
Auf der Tagesordnung stand vor der Sitzung, dass im Rahmen einer europäischen Vereinheitlichung die Dauer des Genesenenstatus geringfügig verkürzt werden sollte - von einem halben Jahr auf 180 Tage.
In der Sitzung hielt Lauterbach eine Rede und sagte, dass man sich beim Genesenenstatus und dabei, wann jemand als vollständig geimpft gilt, nach den Empfehlungen von RKI und PEI richten wolle. Von einer wesentlichen Verkürzung sprach er nicht. Bei der Abstimmung gingen die Änderungen glatt durch.
Am Dienstag gab das Gesundheitsministerium auf Nachfrage bekannt, die Änderung (die inzwischen den ersten aufgefallen war) sei aufgrund "aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse" erfolgt. Die Ankündigung der "minimalen Änderung" war von der Seite des Bundesrats verschwunden.
Das Problem ist, dass mehrere Bundesländer sich bei ihren 2G-Regeln direkt auf die Schutzverordnung des Bundes berufen und diese Änderung dort daher unmittelbar wirksam ist. U.a. Bayern, Rheinland-Pfalz und BaWü.
Das ganze ist sowohl medizinisch als auch juristisch umstritten. In der Schweiz hat man den Genesenenstatus übrigens gerade auf 12 Monate verlängert.