Thema:
Re:"Stiko empfiehlt" flat
Autor: Transistor
Datum:26.10.21 16:55
Antwort auf:Re:"Stiko empfiehlt" von _bla_

>Die EMA schaut sich selbstverständlich auch andere Daten und Studien an. Gerade bei einem Impfstoff der für viele Altersgruppen schon zugelassen ist, werden selbstverständlich auch Daten daraus einbezogen werden.

Das sicherlich, aber nichts was irgendwie die Situation in Deutschland berücksichtigt. Aktuelle Inzidenzen, vorherrschende Varianten (ok, dürfte inzwischen in ganz EU Delta sein), Bevölkerungsstruktur inkl. Vorerkrankungen/Verbreitung von Risikofaktoren wie Übergewicht, Maßnahmen vor Ort, Qualität des Gesundheitssystems... nichts davon werden sie betrachten weil sie sonst auf Länderebene bewerten müssten.

>Natürlich ist das jetzt nicht eine wahnsinnig große Gruppe. Aber Groß genug um häufige Risiken auszuschließen.

...und seltene & sehr seltene sind komplett außen vor. Und selten wäre dann schon ab 1:2000. Das ganze bei einer Hospitalisierungsinzidenz in Deutschland 5-14 von 0,49 - inkl. aller mit und nicht wegen Corona Fälle und Vorerkrankten.

>Und es ist eben auch kein komplett neuer Impfstoff und natürlich gibt es Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen, aber Kinder sind auch keine Aliens, deren Körper und Immunsystem komplett anders funktioniert.
>Das Allermeiste funktioniert identisch. Und das der Impfstoff wenig macht, was nicht auch bei einer Infektion passieren würde, gilt auch bei Kindern. Auch in Kindern kann sich der Impfstoff nicht vermehren.


Die Myokarditis ist doch das beste Beispiel. Wie wird sich das in der Altersgruppe darstellen? Man weiß es nicht und kann es Aufgrund der wenigen Impfungen auch gar nicht. Alles andere sind erstmal nur theoretische Überlegungen.

>Aber ich kann trotzdem gut verstehen, wenn man da nicht in aller erster Reihe sein will, besonders wenn es ein gesundes Kind in einer Betreuungssituation ist, die eine Infektion relativ unwahrscheinlich macht.

Die Betreuungssituation wird in der Altersgruppe sicherlich bei nahezu allen so sein, dass die Kinder im regen Kontakt mit gleichaltrigen sind. Aufgrund der sehr seltenen schweren Fälle bei nicht Vorerkrankten sehe ich da aber auch kein so großes Problem, dass ich den Impfstoff ohne fundierten Test (dh. auch seltene und sehr seltene Nebenwirkungen sind ersichtlich) nebst Freigabe durch die Stiko geben würde.

Lassen denn alle, die lieber heute als morgen das Risiko der sehr begrenzten Aussagefähigkeit der Zulassungsstudie in Kauf nehmen und die Impfung verabreichen lassen würden, ihre Kinder auch jedes Jahr gegen Grippe impfen?
Das Risiko bei Erkrankung dürfte in der Altersgruppe vergleichbar sein.

Transistor


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