Thema:
Re:Das bestätigen auch die RKI Zahlen flat
Autor: Matt
Datum:23.02.21 11:39
Antwort auf:Re:Das bestätigen auch die RKI Zahlen von _bla_

>Und gerade wenn jetzt die Alten geimpft sind, dann steigen aber auch die sozialen Auswirkungen von Toten und Intensivpatienten dramatischer, weil es dann zwar ein kleinerer Anteil der Infizierten ist, aber es eben auch dramatischer ist, wenn jemand mit Mitte 50 wochenlang auf der Intensiv landet und anschließend potentiell monatelang Reha mit unklaren Ausgang braucht als wenn jemand mit 85 nach kurzer schwerer Krankheit stirbt.

Verstehe ich nicht. Die Fallzahlen belegen doch, dass signifikant in den Altersgruppen über 80 gestorben wurde. Und in den Altersgruppen darunter darf man annehmen, dass es dort vor allem Vorerkrankte trifft, möglicherweise auch Menschen, welche bereits in Einrichtungen leben.

Ist ja nicht so, dass das Virus nun sagt“YOLO, keine alten mehr da, also bring ich nun die jungen Leute um“. Ehrlicherweise hätte ich erwartet, dass nun, wo die alten Menschen durchgeimpft wurden, die Zahlen der Hospitaliserungen bei gleichen Inzidenzen zurückgehen müssten, was sie ja auch tun, oder?

Ich will jetzt nicht behaupten, dass man alles aufmachen sollte, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber dass wir uns irgendwann mal in den Bereich des allgemeinen Lebensrisikos bewegen müssen, in welchem klar ist, dass man sich schützen kann und nicht jede Einschränkung mehr gerechtfertigt ist, das sollte doch klar sein. Auch hier erwarte ich nicht, dass das heute passiert. Aber ich erwarte eine klare Strategie, welche besagt, dass wir ab dem und dem Zeitpunkt, wenn Gruppen X und Y bis zu dem Punkt durchgeimpft sind, der Laden auch wieder geöffnet wird.

Wann ist dieser Punkt erreicht? Ist dieser Punkt überhaupt definiert?

Ich habe aktuell nur Unannehmlichkeiten, alles gut. Aber es gibt eben auch Menschen, welche arbeiten müssen, damit sie überleben können. Menschen, denen 100% Lohn gerade so zum Leben reichen und die mit 60 oder 67 Prozent in die Schulden getrieben werden. Das darf man nicht vergessen. Wäre ich so ein Mensch und abhängig vom Lohn aus dem Einhelhandel und dem Nebenerwerb in der Gastronomie, würde ich schon gerne wissen, wie es weitergehen soll.

Wir haben die Bevölkerungszahl, wir kennen den Altersschnitt, wir haben einen ungefähren Überblick darüber, wieviele Menschen vulnerablen Gruppen angehören. Da sollte doch jemand in der Lage sein auszurechnen, bis wann man in diesen Gruppen Immunität erreicht hat.

Dann wäre die einzige Unbekannte eine Mutation, welche die Verläufe in der Schwere auch bei jungen Menschen negativ beeinflusst. Die haben wir aber wohl noch nicht, sondern lediglich ansteckendere Varianten(denen man möglicherweise bereits durch die verlängerte Quarantäne beikommt).

Mit ist das zuviel im Nebel runstochern und ich wünsche mir, dass sich da mal jemand traut die Tatsache auszusprechen, dass wir nicht jede Infektion verhindern können.

Was mich auch nach wie vor stört ist, dass man nicht in der Lage war die Testungen massiv auszuweiten. Seit wann gibt es die Schnelltests? Was kostet das Ding pro Kopf? Was kostet der Lockdown pro Kopf? Jede aufgedeckte Infektion verhindert aktuell eine weitere, sprich man würde vereinfacht gesagt die Inzidenz eben mal halbieren können, wenn man endlich mal breit testet. Auf die paar falsch negativen ist doch wirklich geschissen, selbst wenn fünf negative jeweils fünf weitere Personen anstecken würden, dann ist das eben so. Unnwissentlich infiziert stecken die einerseits ja auch jetzt schon Leute an und andererseits bleibt ja der positive Effekt der tatsächlich erkannten Infektionen bestehen.

Unterm Strich bin ich sehr unzufrieden, wie das gerade läuft. Zuwenig Tests, Zuwenig Impfungen, Zuviel Lockdown. Falsche Prioritäten(Friseure vor Einzelhandel).


< antworten >