Thema:
Re:Home Office-Pflicht schon zum Scheitern verurteilt? flat
Autor: thestraightedge
Datum:15.01.21 09:59
Antwort auf:Home Office-Pflicht schon zum Scheitern verurteilt? von Rocco

>Nächste Woche werden wir sicher (wieder mal) einen undurchdachten Schnellschuss in der Pandemiebekämpfung miterleben. Was man vermutlich dann berücksichtigen müsste aber nicht tut:
>
>- Keine Bandbreite bei vielen Arbeitnehmern vorhanden


Wir teilen uns gerade eine 16.000er Leitung (bei der 8-10 ankommen) mit 2 Home Schoolern und ich im Home Office. Das funktioniert schon, und sooo viel schlechter ist die Ausstattung im Allgemeinen ja auch nicht.

>- Oft kein Firmenlaptop oder ähnliches vorhanden (Kundendaten auf Privatrechner?)

Da müssen die Firmen halt investieren. Das kostet ja nicht die Welt.

Btw: ich habe vor dem ersten Lockdown, den ich kommen sah, zu "normalen" bis günstigen Preisen einen Haufen Laptops beschaffen lassen. Alle dachten "was will der?", dann kam der März, der Lockdown, es gab keine Geräte mehr, vormals 500 € Klitschen kosteten dann das doppelte, wenn überhaupt verfügbar. Und alle so "yeahh! Wir sind bereit für HO!".

>- Allgemein, Kundendaten und sensible Infos mit nach Hause nehmen

VPNs, ... - aber ja: Vertrauen muss gegeben sein.

>- Datenaustausch von daheim aus erfolgt über nicht-EU-Dienste (Google Drive/Mail, Dropbox,...)

VPNs, Firmennetzwerke, ... Alles keine Hexerei mehr, und kostet kaum Geld.

>- Keine räumliche Möglichkeit daheim zu arbeiten

Kompromissbereitschaft ist auf AN-Seite erforderlich. Wo ein Wille...

>- Plus etliche (sicher auch teils) vorgeschobene Gründe von manch Arbeitgebern

Ja, die sind ein Problem.

Ansonsten halte ich dennoch nicht so viel von der Pflicht, weils mühsam wird. Es müsste eher aus Selbsterkenntnis seitens der Unternehmen liberaler gelebt werden. Bei uns war Corona hier ein Meilenstein, weil auch Skeptiker auf Leitungsebene überzeugt wurden, und die Mitarbeiter die weitgehenden Flexibilitäten gewürdigt haben. Das ist aber auch eine Frage der Mentalität und Stimmung. Wenn eh alle nen Hals haben, hast Du nach 2 Wochen die ersten Typen da stehen, die eine Beteiligung an der DSL-Leitung fordern, weil sie ja nun betrieblich genutzt wird. Das ist ja vielleicht gar nicht falsch, aber es ist in gewissen Situation halt auch Ausdruck von "denen zeige ichs!". Furchtbar.

Ich sehe also nichts, was nicht lösbar ist. Warum sollte man wegen solcher Herausforderungen direkt Abstand von solchen Unterfangen nehmen?


< antworten >