Thema:
Re:Was heute wohl los gewesen wäre... flat
Autor: KikjaR
Datum:31.08.20 10:11
Antwort auf:Re:Was heute wohl los gewesen wäre... von thestraightedge

>>>... wenn gestern die Antifa mit 400 Mitgliedern des schwarzen Blocks versucht hätte, in den Reichstag einzudringen?
>>
>>Aber haben denn, analog zu Deiner Frage, 400 Nazis versucht, in den Reichstag einzudringen? Wenn ich mir die Videos ansehe, sind das zu 99% irgendwelche Honks, die über die Strenge schlagen, aber nicht vorhaben, den Reichstag zu stürmen. Ich seh da ganz überwiegend Leute, die die Treppe raufstürmen, die Arme hochreissen vor Begeisterung über ihre ach so tolle Aktion, sich umdrehen und erst mal Selfies machen und den Vorplatz filmen, um ihre Instagramstory aufzupeppen. Sicher waren da auch Nazis auf der Treppe, die weitergegangen wären, hätten sie mehr Gleichgesinnte um sich herum gehabt. Aber die gabs ja scheinbar nicht.
>>
>>Keine Frage, hier sind Grenzen überschritten worden, die man deutlicher hätte durchsetzen müssen. Zur Legendenbildung vom "Sturm auf den Reichstag" taugt das Gesehene aber imho nicht.
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>Ich sehe verdammt viele Reichsflaggen, ich sehe einige alt-right Schlüsselfiguren (der Volkslehrer, ...), und v.a. ging der Sturm von einer strammrechten Veranstaltung mit entsprechenden Reden hervor, von der sich übrigens die Demo-Veranstalter inzwischen auch distanziert haben. SOGAR DIE!


Ich find die Distanzierung übrigens halbgar. Richtig bennennen will der Ballweg(Querdenken-Initiator) die rechtsgerichteten und antisemitschen Ausschreitungen vor dem Reichstag als auch vor der russischen Botschaft nicht.
In der Distanzierung gleichzeitig den Innensenator Geisel anzugehen ist dann schon wieder eine Verschiebung der Schuldfrage weg von der eigentlichen Großdemo unter der sich eben Diejenigen(Rechte/Reichsbürger) versammeln konnten, die letztlich für die prägenden Bilder des Wochenendes gesorgt haben. Für mich bleibt das komplette Demogeschehen daher weiter im gewollten Dunstkreis dieser antidemokratischen Bewegung, die seit dem Wochenende ihr wahres Gesicht gezeigt hat.

“Die haben mit unserer Bewegung nichts zu tun." Querdenken sei eine friedliche und demokratische Bewegung, Gewalt habe da keinen Platz.

Er verstehe nicht, warum der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) "nicht entsprechende Polizeikräfte aufwartet, um solchen Aktionen zu begegnen" – zumal diese vorher bekannt gewesen seien, meinte Ballweg. "Warum ist er nicht in der Lage, das Gebäude zu schützen?"

[https://www.sueddeutsche.de/politik/demonstrationen-berlin-ballweg-distanziert-sich-von-demonstranten-am-reichstag-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200830-99-362755]

>Insofern: nein, keine Springerstiefel; ja, strammrechtes Publikum. Und ein paar Event-Krawaller, natürlich.

Das sollte hoffentlich Jedem klar sein, dass die Rechte seit vielen Jahren neue Codes hat und sich in der Öffentlichkeit nun anders darzustellen versucht. Die Absichten sind aber gleich geblieben.


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