Thema:
Re:Fast jede zweite Firma beantragte Staatshilfen flat
Autor: suicuique
Datum:11.08.20 10:17
Antwort auf:Re:Fast jede zweite Firma beantragte Staatshilfen von Fritz Schober

>>>All diese Schulden werden in 3 Jahren einfach gelöscht. Das kann doch nicht folgenlos bleiben.
>>
>>Mich überkommt der Eindruck, du missverstehst das Konzept der Restschuldbefreiung ein wenig. Kann das sein?
>
>Kann sein. Wer zahlt schlussendlich für die Schulden?


Du hattest folgendes zitiert

"Viele Firmen verdanken ihr Überleben in der Krise der staatlichen Corona-Hilfe. Laut einer Umfrage der Universität Mannheim und des ZEW-Instituts haben 44 Prozent der Betriebe eine derartige Maßnahme beantragt. Zwei Drittel der 8500 teilnehmenden Firmen beanspruchten irgendeine Form staatlicher Unterstützung. In 40 Prozent der Fälle hatten die Firmen  mindestens 30 Prozent ihres Umsatzes verloren."

Und geschrieben
"All diese Schulden werden in 3 Jahren einfach gelöscht. Das kann doch nicht folgenlos bleiben."

Und das ist einfach falsch.
Zunächst mal wird nur ein Teil der Firmen die jetzt Hilfen bekommen insolvent gehen. (Ich lass mal offen ob das nun 5, 10, 20 oder 40% sein werden ... soll jeder selbst in die Zukunft schauen).
Zweitens ist nur ein Teil der Finanzhilfen Kredite, die zurückgezahlt werden müssen. Also bei weitem nicht alles einfach "Schulden".
Drittens wird auch im Insolvenzfall ein Teil der Verbindlichkeiten bezahlt.
Je nach Körperschaft haftet man eh noch mit einer gewissen Privateinlage.
Letztendlich werden auch Schulden in den drei Jahren nach Insolvenz bedient.
(Privat)Insolvenz ist kein Pappenstiel als der er hier nur allzu leichtfertig dargestellt wird.

Summe summarum ist die Verkürzung auf
"All diese Schulden werden in 3 Jahren einfach gelöscht" keine überspitzte Aussage mehr. Sie ist schlicht falsch.


gruß


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