Thema:
Re:Bzgl Tönnies und "Billigfleisch" flat
Autor: Rocco
Datum:23.06.20 12:07
Antwort auf:Bzgl Tönnies und "Billigfleisch" von Optimus Prime


>Was ich mich allerdings frage ist bei einem Jahresumsatz von 7,3 Mrd Euro, ob es nicht möglich wäre humane Arbeitsbedingungen mit vernünftiger Bezahlung zu haben, besseres Fleisch und trotzdem nicht Bankrott zu gehen?
>[...]
>Ist wirklich immer der Konsument an allem schuld?


Du vergisst den Wettbewerb. Die 7Mrd Umsatz kommen aufgrund der Tatsache zustande, dass Tönnies "die Anderen" im Markt preislich unterbietet. Werden Arbeitsbedingungen, Tierwohl etc und damit schlußendlich seine Preise erhöht, fällt sein Umsatz mit Sicherheit in's Bodenlose, denn die Ketten kaufen beim nächst-billigen Marktteilnehmer ein.

Der Konsument ist mit Sicherheit nicht schuld an Billigfleisch. Der kauft Fleisch auch dann ein, wenn es dreimal so teuer ist - vielleicht nur nicht mehr 7x pro Woche.

Zigaretten werden ja beispielsweise auch weiterhin gekauft obwohl sich die Preise historisch betrachtet fast verzehnfacht haben von anfangs 4ct pro Kippe bis zu den heutigen um die 30c (lt Statista). Genau wie das dadurch weniger Raucher unterwegs sind als vor 30 Jahren, würde sich auch der allgemeine Fleischkonsum verringern, wenn auch hier die Preise stark ansteigen würden.

ABER der Zigarettenmarkt ist reguliert, der Fleischmarkt nicht. Daher besteht bei Letzterem ein harter Wettbewerb zwischen den Produzenten um die fettesten Verträge mit den großen Handelsketten.

Ist jetzt halt die Frage ob man so einen Markt regulieren will und kann.

Greets
Rocco


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