Thema:
Re:Und in Stuttgart waren linke Schlägertrupps am Werk flat
Autor: Telemesse
Datum:09.06.20 07:37
Antwort auf:Re:Und in Stuttgart waren linke Schlägertrupps am Werk von peppi

>>Nein. Es wird nicht falscher nur weil du es offensichtlich nicht warhaben möchtest.
>>Die Politik der radikalen Linken geht von der Notwendigkeit eines (revolutionären) Bruchs aus und befindet sich in grundsätzlicher Gegnerschaft zum bürgerlichen Staat und seiner Exekutive.
>>Eine/Die linke (Wahl-) Partei kann nie in gleicher Weise anti-staatlich sein, da doch ein wesentlicher Teil ihrer Politik darin besteht, gerade die Beteiligung am Staat (mindestens an den Parlamenten und ggf. sogar an Regierungen) anzustreben und die Handlungsspielräume im bürgerlichen Staat zu nutzen.
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>Darum ging es mir: wenn Leute dich lesen könnten sie den Eindruck haben, dass die Linkspartei den Stalinismus anstrebt. Ist halt Quatsch.
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Teile der Linken streben eine sozialistische/kommunistische Gesellschaftsordnung an. Und das nicht heimlich sondern offen und selbstbewusst wie man auf den Videos der Strategiekonferrenz leicht sehen und hören kann.

>>Nun ist es jedoch nicht so, das sich die Partei Linke von den Radikalen abgrenzt oder zumindest distanziert.
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>Stimmt auch nicht. Frag Bodo Ramelow mal, was er von der Antifa hält bspw.
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Also ich muss kein Prophet sein um zu erkennen das man sich in großen Teilen der Linken mit der Antifa solidarisiert. Das zu leugnen ist bestenfalls Naiv.
Bodo Ramelow könnte man wohl als einen Vertreter des äußeren Realoflügels der Linken, womit er innerhalb der Partei eine Minderheit darstellt. Bei der Abgrenzung zu Radikalen sollte man auch nicht immer mit der Antifa kommen sondern einfach mal innerhalb der Partei mit den Gruppierungen (siehe unten) die klar Verfassungsfeindliche Ziele formulieren und offizieller Bestandteil der Partei sind.

>>Nein diese sind sogar strategischer Bestandteil der Partei. Z.b. die Arbeitsgemeinnschaften Kommunistische Plattform, die Antikapitalistische Linke, die Sozialistische Linke, die Arbeitsgemeinschaft Cuba Si und die Jugendorganisation Solid.
>>Du kannst da gerne mal selber recherchieren was die strategischen Ziele dieser „Arbeitsgemeinschaften“ sind und weswegen die vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
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>Unser Nachbarschaftszentrum wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Mordende Neonazis dagegen nicht.
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Dein Nachbarschaftszentrum kenne ich nicht. Wenn es der Verfassungsschutz beobachtet muss es dafür ja irgendeinen Grund geben.
Mordende Neonazis sollten nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, sondern von Polizei und Ermittlungsbehörden gejagt werden. Der Verfassungsschutz sollte Gruppierungen beobachten deren treiben Verfassungsfeindliche Ziele verfolgt um einschreiten zu können bevor es Verletzte oder Tote gibt.

>>Deren Ziele haben auf jeden Fall rein gar nichts mit meinen Vorstellungen eines freiheitlichen, liberalen und demokratischen Staates zu tun. Genauswenig wie die Ziele der rechten Spinner.
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>Ist ja okay, heißt aber nicht, dass alles was du doof findest, automatisch in die Diktatur mündet. Es gibt verschiedene Vorstellungen von Freiheit (zu etwas und von etwas bspw.) und auch eine Boston Tea Party würde sich als liberal bezeichnen.
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Die äußeren Ränder beider Spektren (Links und Rechts) führen separiert betrachtet zwangsläufig immer in die Scheisse. Allein schon deswegen weil sie niemals Mehrheiten repräsentieren und die Durchsetzung ihrer radikalen Ziele nur unter Aushebelung demokratischer Regularien erfolgen kann.
Die Basis der Demokratie liegt immer in der Mitte in der alle Interessen, durchaus auch mit Kompromissen, berücksichtigt werden. Linke und auch Rechte Ränder sind notwendig um regulativ eine zu weite Verschiebung weg von der Mitte auf Dauer zu verhindern. Diese Ränder müssen sich aber immer innerhalb des aufgrund unserer Verfassung und Grundgesetz tolerablen Bereichs bewegen. Dazu gehören auf keinen Fall Rassismus und generell Nationalfaschistisches Gedankengut aber eben auch keine Enteignungsphantasien und sozialistische oder kommunistische Revolutionswünsche.
D.h. Jetzt nicht das beides gleich schlimm wäre aber beides bewegt sich eben ausserhalb des demokratischen und daher tolerablen Spektrums.

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