Thema:
NYC-Bericht flat
Autor: peppi
Datum:30.03.20 08:58
Antwort auf:Covid 19 in den USA von Rand al'Thor

Noch vor einer Woche hatte man sich mit einiger Zuversicht in der Quarantäne eingerichtet. Für einen Heimarbeiter wie mich würde sich ohnehin nicht viel am Alltag ändern, man würde halt den Einkauf ein wenig besser planen und die Hände waschen müssen. Und als Journalist gibt es ja jetzt viel zu tun. Man hat die Krise als interessierter Beobachter betrachtet.

Doch plötzlich sind wir alle in einem Katastrophengebiet. Inzwischen kennt jeder in New York jemanden, der sich das Virus eingefangen hat. Man liest aus den Erzählungen auf Facebook, wie schlecht es den Leuten damit geht. Die Sorge, dass man morgen selbst an einem Beatmungsgerät hängen könnte, ist sehr greifbar geworden.

Das Schlimmste daran ist jedoch der Eindruck, dass die Dinge völlig außer Kontrolle geraten sind. Die Infektionszahlen schießen trotz Ausgangssperre ungebremst in die Höhe. Und keiner der Verantwortlichen scheint auch nur ansatzweise einen Plan zu haben, wie die Epidemie in den Griff zu kriegen ist. Die Kavallerie, die in jedem guten Western erscheint, wird diesmal nicht kommen.

...

Die größte Furcht der meisten New Yorker ist jetzt, in ein Krankenhaus zu müssen. Eine befreundete Journalistin, die seit zehn Tagen mit Covid-19 zu Hause liegt, schreibt: „Meine größte Sorge ist, dass die Symptome schlimmer werden und ich rechtzeitig zum Höhepunkt des Ausbruchs in einem überfüllten Hospital lande oder schlimmer noch in Javits Messezentrum, das jetzt in ein Notkrankenhaus umgewandelt wird. Ich will nicht in einem Messezentrum sterben.“


[https://www.fr.de/politik/corona-coronavirus-new-york-katastrophengebiet-erfahrungsbericht-13632433.html]

Uff.


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