Thema:
Re:Wir brauchen einen Mindestlohn für ALLE flat
Autor: PartyPaul
Datum:25.03.20 17:40
Antwort auf:Re:Wir brauchen einen Mindestlohn für ALLE von DJS

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>Und um nochmal auf Deinen Satz oben einzugehen: Besserverdiener verdienen meistens besser, weil sie Jobs ausführen, die Schlechterverdiener nicht tun könnten. Auf der anderen Seite könnten Besserverdiener oft relativ problemlos die Jobs der Schlechterverdiener erledigen.


Sorry, aber das ist ein absoluter Trugschluss. Wir werden in der Masse eigentlich nur für das bezahlt, was wir in der Vergangenheit gemacht haben und was unsern Wert gesteigert hat, aber nicht tatsächlich dafür, was man aktuell wie gut ausübt.

Das immernoch im öffentlichen Dienst und vielen anderen Tarifverträgen der akademische Grad einen nicht verhandelbaren erklatanten Einfluss auf die meisten Gehälter hat, zeigt doch das es eben nicht darum geht ob jemand nen Job besser kann oder nicht, sondern andere Regeln sich gefestigt haben. Ich komm aus der Informatik und hab da häufig schon mit Leuten zu tun gehabt, die Quereinsteiger waren und deutlich mehr drauf hatten als so mancher Diplomand oder Doktorand, trotzdem aber gehaltsmäßig nicht anerkannt werden und die Doktoranden halt mehrere 10000 mehr verdienen, weil sie halt nen Doktor haben, auch im nicht öffentlichen Dienst.

Das zu innerhalb der Jobklassen, außerhalb hat die Gesellschaft ja sich aufgetan bestimmte Fähigkeiten einfach gar nicht monetär anzurechnen. Den ganzen Tag mit kleinen Kindern umzugehen oder sich in der Pflege abzubuckeln und mit Fäkalien umzugehen, muss man auch erstmal können, das können doch genauso wenig die meisten.
Dazu muss man für viele repetetive Jobs auch irgendwo gemacht sein, ansonsten kann das auch sehr auf die Psyche gehen. Körperliche Kraft wird auch nicht entsprechend honoriert, weil immer gesagt wird, kann ja jeder (mit entsprechend Training). Kann aber eben nicht jeder, schon gar nicht mehr ab nem gewissen Alter.

Und dann noch die krassen Auswüchse: Warum verdienen Aufsichtsräte und Vorstände so eklatant mehr als der durchschnittliche Mitarbeiter, also in einem Jahr das vielfache was manche Leute in ihrem ganzen Leben verdienen (bei der Post z.b. verdient der oberste Chef das 282-fache des durchschnittlichen gehalt iirc). Im gegensatz zum Spitzensport wo die Gehälter auch absurd sind, aber irgendwo es ja noch um die tatsächlichen individuellen Fähigkeiten geht, ist das beim Top-Management oft Geklüngel und Schacherei und es gibt diverse Versager, die nur deswegen gut aussehen, weil die unten drunter die Top arbeit machen.


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