Thema:
Re: Wolfgang M. Schmitt flat
Autor: HomiSite
Datum:01.10.22 13:59
Antwort auf:Re: Wolfgang M. Schmitt von Pat Bateman

>Ich finde einen Punkt hat er da schon, es wird relativ wenig Handlung breit gewalzt eben um den Zuschauer lange an die Platform zu binden. Ob das jetzt knallhartes Kalkül oder schlechte Regie oder am Ende beides ist, weiß ich nicht. [...]

Den Punkt des niedrigen Erzähltempos (bzw. der hohen Erzählzeit) gehe ich ja mit, aber das ist ja ein grundsätzliches Problem bei vielen Serien, besonders wenn es keine so große Charaktertiefe etc. gibt (insofern wäre es interessant zu vergleichen, was Schmitt in seinem Video zu HOUSE OF THE DRAGON sagt, aber ich habe die Serie noch nicht gesehen). Mir schien es, dass er unbedingt Konsum- und Kapitalismuskritik am Beispiel Amazon reinbringen wollte.

Auch scheinen viele Serienmacher seit BREAKING BAD zu glauben, dass geruhsames Erzählen automatisch eine Serie verbessert. Ich gestehe: Wenn ich merke, dass eine Serie klar Zeit schindet, spule ich knallhart vor (bei Amazon bspw. dieser 10-sec-Sprung).

>Zur Serie: Die ist technisch ziemlich perfekt aber hat keine eigene Bildsprache. In den Filmen gibt es immer wieder Einstellungen, wo die Kamera ewig weit weg von den Charakteren ist, unterlegt mit epischer Musik. Dadurch kommt Bewegung rein, ein Gefühl von Abenteuer.

Wenn du damit auch die "legendären" Kameraflüge um die Reisegruppe meinst: Die gab es anfangs ja auch in der Serie. Aber: Die Handlungsorte von DRdM sind seitdem ziemlich statisch und/oder klein (unwichtiges Dorf, kleiner Außenposten, Hobbits im Nirgendwo auf immergleichen Pfaden etc.) - auch ein Grund, weil ich einfach nicht so richtig in die Serie reinfinde.

>Ich hatte nach den ersten 2 Folgen durchaus noch Hoffnung, dass das Pacing etwas anzieht.

Ich bin ja gespannt, wie dramatisch es in den beiden letzten Staffelfolgen wird und wann die Serie die großen Momente bringt (das Schmieden der Ringe, Saurons Enthüllung, der Eine Ring, Balrog?) in den noch kommenden 4 Staffeln.


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