Thema:
Re: Wolfgang M. Schmitt flat
Autor: Pat Bateman
Datum:01.10.22 13:16
Antwort auf:Re: Wolfgang M. Schmitt von HomiSite

>Ich finde Wolfgang M. Schmitts "ideologiekritische" Rezensionen grundsätzlich interessant und bereichernd, egal, wie abgehoben/bemüht seine Herangehensweise manche finden mögen.
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>Hier finde ich seinen Ansatz aber etwas fehlgeleitet, indem er sich erst einmal einen großen Teil am Streaming abarbeitet - dass Amazon Aufmerksamkeit und damit Kunden mit so einer namhaften Serie generieren will, ist ja logisch.


Ich finde einen Punkt hat er da schon, es wird relativ wenig Handlung breit gewalzt eben um den Zuschauer lange an die Platform zu binden. Ob das jetzt knallhartes Kalkül oder schlechte Regie oder am Ende beides ist, weiß ich nicht.
Auf Netflix sieht es ja nicht anders aus, da wird produziert ohne Ende um ein Portfolio zu haben, was möglichst viele anspricht aber die Kunst bleibt halt oft auf der Strecke.
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>Grundsätzlich ist das Genre der epische Fantasy wohl auch nicht so seins (Peter Jacksons DHdR-Trilogie sei schlecht gealtert). Mittelerde ist halt die klasssische Fantasy, weshalb mann dann jenseits der tricktechnischen Perfektion ungesehene Welten kaum erwarten darf. Deshalb finde ich seinen Begriff des Kitsches hier auch etwas unfair, wie auch die Kritik an der gestelzten Sprache.


Das konnte ich auch nicht nachvollziehen, die Filme (vor allem der 1er) sind auch heute noch groß.
Zur Serie: Die ist technisch ziemlich perfekt aber hat keine eigene Bildsprache. In den Filmen gibt es immer wieder Einstellungen, wo die Kamera ewig weit weg von den Charakteren ist, unterlegt mit epischer Musik. Dadurch kommt Bewegung rein, ein Gefühl von Abenteuer.


>Mit der Kritik an der langsamen Erzählweise trifft er dann durchaus auch meine Meinung, aber ein Urteil bei einer Serie nach der Pilotdoppelfolge ist durchaus vorschnell. Auch wenn sich bei DRdM tatsächlich nicht so viel verändert hat bis jetzt ...

Ja, da hat er hoch gepokert aber am Ende doch recht behalten. Ich hatte nach den ersten 2 Folgen durchaus noch Hoffnung, dass das Pacing etwas anzieht.


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