Thema:
Re:Das Problem liegt glaub ich noch woanders. flat
Autor: chifan
Datum:05.08.22 09:06
Antwort auf:Re:Das Problem liegt glaub ich noch woanders. von BOzard

>>>Ja, allerdings koexistieren die mit neuem. Jetzt, und seit jeher.
>>
>>Ich hab nichts anderes geschrieben. :)
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>Im Grunde schon: "anstatt mal was wirklich Neues zu machen". Aber ist ja jetzt egal. Jetzt weiß ich, wie du es meinst. :)
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>>Aber deshalb sind diese Sachen halt populär und werden groß aufgezogen. Und im großen Stil erhalten sie tendenziell schon den Vorzug vor innovativen Projekten. Die müssen sich doch oft erst im kleineren Rahmen beweisen.
>
>Gebe ich dir zwar recht, ich sehe das aber tendenziell nicht ganz so eng. Die Studios finanzieren mit der Knete auch immer wieder kleinere Sachen mit. Mehr, als das gängige Geplärre (nicht von dir) den Anschein erweckt.


Ist das denn tatsächlich so? Oder ist das einfach nur eine Geschichte die man sich immer wieder erzählt :)? Ich will nicht bezweifeln, dass man da auch mal ein kleineres Projekt mit finanziert, bei dem das Risiko dann darin liegt, dass da zum Schluss weniger bei rauskommt als bei den üblichen Blockbustern. Aber ist das im Arthouse-/ Autorenfilm-Bereich tatsächlich Usus oder läuft das nicht viel eher über Förderung, Crowfunding und das da Leute aus der Branche Geld zuschießen? Hatte bspw. mal über Wong Kar-wai gelesen, wie der teils über mehrere Jahre Geldgeber für seine Projekte gesucht hat. Und das sind keine Filme die (im Vergleich zu den Marvel-Filmen) Unsummen verschlingen.

>Jedenfalls gibt es hier im Kino immer Alternativen. Sowohl zu Blockbustern, als auch innerhalb der Blockbuster zu "Superheldenkram".

Aber ganz so einfach ist es nicht. Da gabs doch in irgendeinem Thread an anderer Stelle schon mal eine Diskussion drüber?! Ressourcen sind doch letztlich begrenzt: neben dem Geld eben auch an Zeit und Manpower. Und selbstverständlich wird ein Studio viel eher Geld, Zeit und Personal für (finanziell erfolgreiche) Selbstläufer in die Hand nehmen als da zu experimentieren. Und wenn man als Unternehmen vor der Frage bzw. Wahl steht ob man für ein Jahr vier Marvel-Filme produziert oder nur zwei und dafür dann zwei andere Blockbuster mit ungewissem Ausgang, geschweige denn noch parallel ein zwei experimentelle Filme, ist die Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht ja auch vollkommen verständlich.

Mich stört deswegen auch weniger die Entscheidung der Studios diese Filme zu produzieren, sondern vielmehr die der Zuschauer diese Filme immer wieder zu sehen und letztlich diese Fließbandproduktionen überhaupt erst zu ermöglichen. Ich finds einfach nur schade, dass auch hier so keinerlei Interesse an Filmen abseits der eigenen Sehgewohnheiten besteht. Selbst bei kostenlosen Sachen wie dem JFF (oder war es ein anderes Festival?) schaut sich das im Forum, mal von einer handvoll Hanseln abgesehen, kein Schwein an. Ist das einfach nur Ignoranz, Desinteresse...?


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