Thema:
Re:Bin interessiert, weil Live Action... flat
Autor: magus
Datum:07.06.22 10:47
Antwort auf:Re:Bin interessiert, weil Live Action... von waldmeister

>Ging mir ähnlich. Ich denke es haben viel zu wenige geguckt - Fans hin oder her. Blöd, wenn es halt in gar keiner Zielgruppe funktioniert.
>Ich bin kein beinharter anime Fan oder Kenner und hatte meine Hoch Zeit irgendwann in den 90ern. Fist of the north Star, urotsuki...irgendwas. Aber für mich war das halt auch eine Kunstform und sehr an den Stil gebunden. Live wirkt das alles irgendwie bizarr und trashig.


Das Problem an vielen oder eigentlich allen Live Action Versionen von Shonen Anime, ist, dass sie die Kämpfe nicht hinbekommen und versuchen Kameratechniken nutzen wie lange Panshots mit Charaktären die rumstehen, die beim Anime eigentlich nur dazu da sind, die 20 Minuten Folge voll zu bekommen. Das funktioniert einfach nicht wenn man die einfach nur kopiert. Es sieht einfach dämlich aus, wenn da ein Charakter Sekunden lang rumsteht, die Kamera um ihn kreist und am besten nur einen Gesichtsausdruck hat.

Mir persönlich fällt der auch nur ein Film ein, der das gut hinbekommen hat und der ist keine Anime Verfilmung. Kung Fu Hustle. Die Matrix Filme sind auch sehr von Anime inspiriert und würde ich irgendwie noch als gutes Beispiel für einen Live Action Anime ansehen.

Zusätzlich gehen Anime viel plakativer mit Emotionen um. Da heult ein Charakter nicht nur, sondern Fontänen spritzen aus den Augen und es wird viel herum gestikuliert. Das versuchen dann auch noch viele nach Live Action zu transportieren und scheitern damit kläglich.

Dabei sind das alles eigentlich nur Markenzeichen eines Animes und haben nicht unbedingt immer was in der Live Action Version verloren. Es kommt mir da immer ein wenig vor, als ob die das Medium nicht ganz verstanden haben. So als ob Marvel Filme sich gedacht hätten, Sprechblasen sind in jedem Comic und das muss auch im Film sein, damit es genau so wirkt als ob man den Comic liest. Lasst uns also immer einblenden was die Charaktere sagen und denken.

>Oder man ändert es dermaßen, dass der Bezug verloren geht. Wäre vermutlich die klügere Entscheidung, ich glaube nicht, dass es genug Fans von Cowboy beebop gibt, die das alleine zum sicheren Erfolg machen können.

Allgemein sollten sich Anime Live Action Versionen etwas mehr bei Marvel abschauen und sich daraus fokussieren den Geist der Serie einzufangen und nicht ständig versuchen nur die coolnes der Anime Vorlage einzufangen.

Bei Cowboy Bebop hätte man z.B. erst ab Staffel 2 sowas wie die ganze Vicious Story zu bringen. Vorher war der Anime auch nur eine Space Noir Story mit unterschiedlichen Philosohischen Themen und obwohl der Anime nur 20 Minuten pro Folge hatte, hatte man dort mehr Zeit sich mit diesen auseinanderzusetzen. In der Netflix Serie musste ich ja von Anfang an gefühlt 10 Storys folgen inkl. dem Thema welches pro Folge relevant war, weil sie ja auch philosophisch wirken wollten und dann musste in Folge 10 natürlich alles super cool aussehen. Ja, sieht auch alles cool aus wie im Anime aber am Ende hab ich es nicht mal gesehen.

Wenigstens scheint es jetzt so zu sein, dass die bei One Piece wissen was sie machen wollen. Es wird die Geschichte der ersten ca. 100 Kapitel erzählt (Aktuell sind wir bei Kapitel 1051). Diese 100 Kapitel haben mehrere abgeschlossene Geschichten und wird allgemein als East Blue Arc bezeichnet. Es werden 4 (5 mit Luffy) der bisher insgesamt 10 Crewmitgleider der Strohhutpiraten eingeführt und die Motivationen dieser 5 Crewmitglieder wird erklärt und auf die Probe gestellt. (In Videospielen, wäre es das Tutorial Gebiet.) Auch wird man in diesem Story Ark nicht auf zu viele abgefahrene Teufelskräfte treffen, was der Serie erlaubt sich langsam und stück für stück den immer wilder und krasser werdenden Kräften zu nähern ohne die Zuschauer zu überfordern.

Was nicht heißt, dass das nicht schwer wird die Serie zu übersetzen. Gerade Luffy und Zorro können entweder episch werden oder zur mega Lachnummer. Ein Junge mit Gummikräften der seine Gliedmaßen schießen kann wie ne Peitsche und ein Samurai der mit 3 Schwertern kämpft. Eins in der linken, eins in der rechten und eins im Mund. Einige denken jetzt vielleicht: Na, dann macht es realistischer und streicht das Schwert im Mund. Tja, leider ist der Dreischwerter Stil von Zorro ziemlich fest mit seinem Charakter und seiner Motivation verbunden, so dass das streichen nur eines Schwertes einer Amputation gleichkommen würde.

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>>Klar, alles was im Anime vorkam wurde irgendwie abgehakt und eingefügt aber insgesamt fehlte das gewisse etwas. Das sag ich als jemand der sehr optimistisch war was die Serie betrifft, da  mit Tomorrow Studios ja auch Produzenten dabei waren die Snowpiercer mit produziert haben.
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>>Trotzdem freu ich  auch auf One Piece (Auch Tomorrow Studios). Das aber vorrangig wegen Produzent und Drehbuchautor Matt Owens der ein One Piece Super Fan ist und welcher angeblich maßgeblich daran beteiligt war, das Netflix den Deal bekommen hat, weil er Oda davon überzeugt hat, dass er den Geist der Geschichte nicht nur verstanden sondern sie ihm mehr bedeutet und deswegen mit dem entsprechendem Respekt behandeln wird.
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>>[https://www.anime2you.de/news/415539/one-piece-autor-der-netflix-serie-verraet-wie-er-oda-ueberzeugen-konnte/]
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>>Edit: Das Casting fand ich bei Cowboy Bebop übrigens, genau wie bei One Piece jetzt, sehr gut. Wenns allein darum ginge, könnte sich wohl niemand jemand besseren vorstellen als Inaki Godoy als Luffy. Im neuen Clip hat er genau die richtige Energie die ich von einem Luffy darsteller erwarte. :)


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