Thema:
Das war unser Abschlussfilm flat
Autor: Ihsan
Datum:28.02.22 13:58
Antwort auf:Oz Land オズランド 笑顔の魔法おしえます(Japan 2018) [JFF] von KikjaR

...sind leider terminbedingt nicht mehr viel zum Ansehen in der vergangenen Woche gekommen, zumindest aber Oz Land haben wir uns noch am Samstag angesehen.

Zunächst hatte er gleich einen Stein im Brett, als klar wurde dass es sich um einen Freizeitpark in der Nähe von Kumamoto handelte (mir ist Kumamon am Plakat erst gar nicht aufgefallen gewesen), was quasi die zweite Heimat meiner Frau ist.
Außerdem war, wie KikjaR schon schrieb, zu Beginn wirklich nicht ganz klar, wohin der Film geht, insbesondere da die Schärfe, mit der Namihira ihrer Enttäuschung ob der neuen Position kundtut, so absolut unjapanisch und daher untypisch daher kam - hier hatte ich tatsächlich Hoffnung auf eine recht interessante Entwicklung die sich dann aber leider doch nur ins Klischee-Hafte und Oberflächliche flüchtete () - das fand ich durchaus Schade, denn der Anfang hat mich wie gesagt ob seiner Deutlichkeit überrascht (Namihei als aufgezwungener Kosename, ist schon Grenzüberscchreitend für eine neue Kollegin, ihr die Müll-Dienste und Ähnliches aufzubrummen würde hier wohl das Arbeitsgericht auf den Plan rufen, dort war es nur der Weg zur Erleuchtung ob der Sinnhaftigkeit des Tuns).

Schade war auch die Auseinandersetzung mit Namihira's in Tokyo verbliebenem Lebensgefährten, das kam zwar wenig überraschend wurde aber völlig unbefriedigend abgefrühstückt - eine weitere verpasste Chance hier etwas mehr Geschlechts- und/oder Gesellschaftskritik einfließen zu lassen, gepasst hätte es äußerst gut und auch Namihira's Entwicklung klarer herausgearbeitet.

Nun, leider waren die Klischees damit alle bedient und auch - nachdem der Weg des Films dann klar war - wenig überraschend, dafür war der Film mit dieser reduzierten Erwartungshaltung dann dennoch unterhaltsam und auch etwas wohlfühlig, wenn es halt am Ende auf "karrieregeile Tokyoterin findet in der Provinz ihr Herz und die Leidenschaft für einen Beruf" hinauslief.
Dafür waren alle Rollen gut besetzt, machten alle zusammen Spaß und manche der Schrulligkeiten kann man so wirklich in japanischen Freizeitparks (zuindest den wenigen die ich kenne) gut wiedererkennen.

Der Film war also alles in allem schon schön, wohlwollende 3/5 gebrutzelte Schlangen würde ich geben.


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