Thema:
Re:Episode 4.05 (Spoiler) flat
Autor: Jassi
Datum:24.12.21 00:44
Antwort auf:Episode 4.05 (Spoiler) von HomiSite

>Dafür gab's schon vor dem Vorspann zwei geile Szenen: Michael fasst in einem Meeting das Offensichtliche zusammen - Anomalie wird gesteuert - und dann ertönt aufs Wort genau plakativ-dramatische Musik und die Kamera fängt die entsetzten Gesichter der Anderen ein. :-D Unter anderem von Mister Saru, der kurz darauf noch einmal glänzt:
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Aber hallo...kaum setzten die Synthystreicher ein war ich schon am kopfschütteln.  

>Der Sternenflottenchef (mit irritierendem Überjäckchen auf seiner Uniform) referiert gerade über mögliche Erschaffer der Anomalie (sind das bekannte STAR TREK-Rassen oder neue?) und fasst diese Gruppe unter einem willkürlichen Codenamen zusammen, C-10 oder 10-C oder was weiß ich.
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Q-Kontinuum ist klar, bei den anderen drei habe ich nachgeschaut. Eine stammt aus TOS un die anderen beiden kommen in Voyager vor. Zu den Nacene gehört der "Fürsorger" der die Voyager im Piloten in den Delta-Quadranten schießt.


>Stattdessen gibt es neben den hunderten zu rettenden Leuten noch sechs (!) Gefangene. Weil es ist Föderation hier, zieht natürlich Michael höchstselbst los zusammen mit Book (der nach Zerstörung seiner Heimatwelt verständlicherweise jeden retten will). Zuerst wird ein völlig absurdes Sicherheitssystem überwunden mit explosiven Roboterkäfern, die Sägeblätter verschießen (!?) und die Gefangenen befreit (dabei scherzen Michael und Book luschtig und schwelgen in Erinnerungen ihrer Abenteuer zwischen den Staffeln 2 und 3).
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Die Star Trek-Folgen bei denen es um (moral)philosopische Themen waren mir noch vor den Sci-Fi Mambo Jambo-Episoden seit jeher am liebsten, weshalb ich wirklich bereit war hier nicht zu voreingenommen zu sein. Doch gleich dieses crinchige Brook-Michael-Gesülze zertrampelte jenes zarte Pflänzchen an guten Willen in mir, um es final mit den Sägeblättkäfern auch noch mit Napalm zu bedecken.

>Dann soll irgendwie eine STAR TREK-typische Diskussion um Gerechtigkeit, Werte, Menschlichkeit und so folgen, da die Knastis mehr abschreckende Exempel sind als wirkliche Verbrecher. Ewig wird diskutiert und dann wird noch mehr diskutiert, weil einer der Gefangenen doch nicht mit will weil Lebensschuld oder so (hab gespult). Wayne! Am Ende ist Michael mehr vom freiwilligen Tod des Typen mitgenommen als von allem anderen.
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Der Knastpart ist ein Träumchen: Beim Gefängnisdesign waren wollen die gleichen Architekten wie in The Chronicles of Riddick am Start. Dass die Insassen durch ihre Exposition hetzten mussten - geschenkt, aber wie sie, obwohl in Lebensgefahr, nölen...super! "Wie wollen eine Garantie, sonst kommen wir nicht mit!!111 - "Ähm, ihr sterbt sonst." - "Püh! Na und?"  

Es ist jetzt nicht das erste mal, dass im Star Trek-Universum die "Bewohner" sich weigern ihren Planeten zu verlassen wie z.B. bei TNG ein indianischer Stamm. Und da wie schon bei Indianer sind. Sitting Bull ist in dieser Folge echt der geilste. Seine Origin Story aka Lebensbeichte - chef’s kiss!!! Sein Versteck!!!!1111 Erst jetz begann ich Chritopher Walkens Monolog in Pulp Fiction überhaupt wirklich zu begreifen und malte mir schon aus wie Micheal sich diesen Orb in den Allerwertesten stecken würde, um ihn dann der Tochter zu überreichen während im Hintergrund Sitting Bull in Geistform eine Tröne die Wange herunterkullert.


>Während dieser Rettungsmission kommt ein raubeiniger Forscher an Bord, um mit Stamets die Anomalie zu ergründen. Simulationen sind doof, weswegen man lieber ein energieintensives und nicht ungefährliches Miniaturmodell der Anomalie erschafft. Dann wird da wieder ewig diskutiert, dass man Wagnisse eingehen müsse und man mehr Energie bräuchte (übrigens: Tig Notaros Charakter gibt's noch). OBWOHL MAN EINFACH EINEN HALBEN TAG WARTEN KÖNNTE, BIS DIE EVAKUIERUNG ABGESCHLOSSEN IST. Am Ende drückt Saru den Hologramm-Notschalter (!), weil's ihm zu heiß wird. Erkenntnisgewinn: noch keiner, aber der Forscher hat irgendeinen Verdacht.
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Aber hallo, in sämtlichen Serienablegern waren Notbeams nie ein echtes Problem, aber 600 Jahre später saugt das Tranportsystem mehr Strom als alle mining farms der Ferenghi zusammen.

Der Wissenschaftler kam mir dabei wie 'ne Mischung aus Eleon Musk und Doctor Who vor, nur dass er seinen Sonic Screwdriver dabei auch als Komboloi (griechisches Fingerspiel) missbrauchte. (Ey Leute, auf Risa 6 gibts's nicht nur pr0n.) Och menno, Sci-Fi Mambo jambo konnte Star Trekeigentlich schon immer gut, aber anstatt mit etwas Technobabble abzunerden und dann mit einem Janeway'schen Analogon abzurunden, wird dem Publikum - nicht den anwesenden Figuren - gleich Kartoffelbrei serviert. Chef's kiss!!!!111


>Und der wiederbelebte Doktor hat Selbstzweifel, weil er allen eine heile Welt vorspielen muss und so. Wäre vielleicht interessant, würde man sich für die Figuren interessieren (wobei der Doc noch mit am ausführlichsten gezeichnet wurde von den Nebenfiguren).

Diese Charakterentwicklung ist einfach nur ein Graus. Aus Doc wird Mandala-Conselour und muss nun bei Brillenopa selber in Therapie, weil Probleme.



PS: Aus gesundheitlichen Gründen wird Tig Notaro in dieser Staffel nur vereinzelt auftreten.


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