| Ainu Mosir アイヌモシㇼ (Japan 2020) |  |
Kanto ist 14 und Ainu, eine auf wenige Zehntausende geschrumpfte Volksgruppe, die in der Mehrzahl auf Hokkaido lebt, früher aber in einem sehr viel größeren Lebensraum innerhalb Japans und den nördlichen Inseln lebte.
Nach dem kürzlichen Tod seines Vaters fällt es Kanto immer noch schwer damit umzugehen. Hin und hergerissen zwischen gelebter aber auch verkaufter Tradition seiner Vorfahren und der sanft einfallenden Normalität des japanischen Way-of-Life sucht er für sich nach Orientierung beim Erwachsenwerden.
Ein altes Ainu Ritual wird ein einschneidendes Erlebnis für ihn bereithalten, das ihn ihm verschollene Gefühle hochkochen lässt, in dem er aber auch Trost und halt findet.
Das ist in diesem Film hier so eine Once-in-a-Life Performance vom jungen Laiendarsteller, den man im richtigen Zeitrahmen für diesen Film entdeckt hat.
In seinem noch kindlich aber sanft jugendlich aussehenden Gesicht ist einerseits die Unbeschwertheit und Unsicherheit des Erwachsenwerdens als auch die neugierig machende Fremdartigkeit seiner ethnischen Abstammung sichtbar.
Er wird schauspielerisch begleitet von seinem echten Lebensumfeld, was dem Film eine wunderbare Authentizität verleiht, die zumindest für mich nie bricht. Das liegt am quasi dokumentarischen Stil der eben szenisch eingefangen wird.
Der Film ist ein kurzer intensiv emotionaler Blick auf eine Volksgruppe, die in der Globalität der Welt versucht ihre Werte und Traditionen zu bewahren. Sehenswert.
3,5/5
[https://watch.nipponconnection.com/film/ainu-mosir/]
Trailer:
[https://youtu.be/qEf83h1ocf8]
[https://pics.filmaffinity.com/ainu_mosir-528608226-large.jpg]