| Re:Ui! Ne Liste! Dann will ich auch mal |  |
>Verstehe ich dich dich am Schluss richtig - du meinst, die Maschine hat nicht funktioniert?
Der Film sagt das nicht einer irgendwie greifbaren Bestimmtheit.
Kippt der Kreisel oder nicht ist bei Nolan bewusst offen gelassene Auslegungssache die sich selten klar festnageln lässt.
Bemerkenswert ist, dass der Film eines NICHT zeigt, nämlich dass die Maschine funktioniert :)
Was wir sehen ist dass beide Magier mit konstruierten Finten arbeiten.
So landet Wolverine bei Tesla aufgrund eines Tagebuchs was explizit für Wolverine angelegt wurde als Blendwerk damit er gerade nicht auf die einfache Erklärung kommt.
So funktioniert im Grunde jeder Trick, die eigentliche Methode dahinter ist super enttäuschend. Oftmals erwartet man da eine Finesse hinter die es nicht gibt, das ist ein roter Faden bei Illusionen.
Wir haben also zwei Erklärungen.
Die aufregende mit einer Tesla-Klonmaschine die dann tatsächlich funktioniert.
Und die langweilige, nämlich seine Probs besser in den Griff zu bekommen, so gut dass das + Tesla-Nebelkerze reicht um Psychobale ausreichend zu täuschen dass er sich nicht sicher ist wie es funktioniert. Weil er auf die Möglichkeit der Teslafinte, die er selbst auf Schiene gesetzt hat, derart anspringt, dass er sie nicht kategorisch ausschließen kann.
Das, was wir als Zuschauer sehen, etwa die Tanks, ergeben auch als Inszenierungen einer Scharade Sinn. Sie wären das finanziell deutlich aufwendigere Gegenstück zum Tagebuch, aber Kohle hat Wolverine ja.
Es wäre also keine Inszenierung des Films für den Zuschauer, sondern eine Inszenierung von Wolverine mit Bale als angedachtem Publikum. Er weiß ja das Bale spioniert und würde entsprechende Fährten als Retourkutsche für das Tagebuch legen.
Ich stell mir halt die Frage, wenn der Film eigentlich gar nicht offen lassen möchte ob die Maschine funktioniert und da eindeutig Stellung zu bezieht, warum zeigt er es nicht?
Und, gesetzt dem Fall wir sehen eine Scharade, kann man sich fragen, ergibt das auch Sinn. Und oh boy, und wie. Der Tod im Wassertank für den Bale mit Mord verurteilt wird ist für Wolverine die. perfekte. Rache.
Er ist eh der Meinung Bale gehöre in den Knast und sei Schuld am Tod seiner Geliebten, sowas bringt ihn nicht einfach nur in den Kerker, sondern aus Sicht von Wolverine auch aus dem für ihn passenden Grund.
Dass diese Form einer Rache eine extraordinäre Form von Hass und Wahnsinn bedingen ist klar, der Film lässt aber auch wenig Zweifel offen dass beide Protagonisten diese geisteskranke Leidenschaft in sich tragen und Wolverine wird vom Standing auch mit den dafür notwendigen finanziellen Mitteln ausgestattet.
Dessen Perspektive muss man auch mal sehen, Geliebte verreckt, bloßgestellt und blamiert, hintergegangen mit Verrat aus dem engsten Kreis und an der Nase herumgeführt wie ein Amateur mit irgendeinem Elektromärchen und er schluckt diesen albernen Köder auch noch.
Wie auch immer, jedes dieser Kunststücke erzählt zwei Geschichten.
Einmal die Story für das Publikum, mit fantastischen Elementen, und dann das was tatsächlich passiert.
Es braucht keine spektakuläre Erklärung für eine Finte. Lernen drei Minuten die Luft anzuhalten, eine Verbesserung des Doppelgänger-Tricks, zum Beispiel mit einem Doppelgänger der kein Alkoholiker ist und nicht nur die Prestigeverbeugung gebacken bekommt, sondern auch die Hauptrolle tragen kann, das Blendwerk der Übertechnik die als Erklärungsansatz genug Nebel ins Spiel bringt um Bale ausreichend zu irritieren und paar Cops die man besticht um ihm einen Mord ohne Leiche anzuheften.
Ist jedenfalls so wie ich mich dran erinnere eine tragfähige Erklärung die auch ins Bild passt und so eine gelungene Schlusspointe im Katz- und Mausspiel der Täuschungsmanöver stellt. Afair war es nämlich so dass das wo du als Zuschauer denkst der Film zeigt etwas aus Revealgründen auch als Finte die Wolverine für Bale setzt taugt, einschließlich dem Aspekt den wahren Reveal, nämlich eine funktionierende Maschine nie in wahrer Aktion zu zeigen.
Mir als Zuschauer ist es nicht wichtig ob der Kreisel kippt, ich fand es im Falle Prestige aber bemerkenswert dass auch der Erklärungsansatz dass es Wolverine Bale mit den exakt gleichen Mitteln heimzahlt, nur bei ihm halt mit dem Stilmittel von finanziell aufwendigen Showeffekten und nicht mit einfach gestrickten Raffinessen, was ja die Trennlinie beider Magier stellt wo der eine mehr Talent und Möglichkeiten hat als der andere, vice versa, im Grunde aufgeht und nur einen Störpunkt hat.
Es ist nicht das was der Film seinem Zuschauer zeigt, er zeigt ihm eine fantastische Geschichte. Nur ist diese Art von Täuschung auch das Motto des Films das sich durchgehend durch alle Layer zieht.
Warum also sollte der Prestigemoment des Films nicht auch diese Natur haben :)
Ist jetzt aber auch bei mir etwas her, gut möglich dass ich da irgendwo einen Logikfehler habe.